Der durch seine Rolle als »Mini-Me« in den »Austin Powers«-Filmen bekannte US-Schauspieler Verne Troyer ist tot. Er sei am Samstag gestorben, teilte seine Familie auf Troyers offizieller Facebook-Seite mit. Troyer wurde 49 Jahre alt. Eine Todesursache wurde nicht ausdrücklich genannt. Der kleinwüchsige Schauspieler mit einer Körpergröße von nur 81 Zentimetern hatte in der James-Bond-Parodie »Austin Powers« den Part als geklonter Schurken-Doppelgänger von Dr. Evil übernommen. Während seiner Karriere hatte er weitere Nebenrollen in Dutzenden Filmen und Fernsehserien. So spielte er etwa im ersten Harry-Potter-Film »Harry Potter und der Stein der Weisen« die Rolle des Kobolds Griphook.
Belgien hat ein vor Ostende entdecktes deutsches U-Boot und zwei weitere Wracks aus dem Ersten Weltkrieg als Kulturerbe anerkannt. Das erklärte der zuständige Minister Philippe De Backer am Samstag in Brügge bei der Eröffnung einer Ausstellung zum 100. Jahrestag des britischen Angriffs auf damals von Deutschland besetzte belgische Hafenstädte. An der Feier nahmen auch der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) und die britische Prinzessin Anne teil.
Neben dem 2017 entdeckten U-Boot vom Typ UB29 gelten nun auch die Wracks eines britischen Kanonenboots und eines französischen Torpedoboots als Kulturerbe. »Das deutsche Unterseeboot ist einzigartig, weil noch nie ein U-Boot aus dem Ersten Weltkrieg so gut erhalten gefunden wurde«, sagte De Backer. Die drei Wracks erzählten ein düsteres Kapitel der europäischen Geschichte, die aber gleichwohl in Erinnerung behalten werden müsse.
Ein handgeschriebenes Manuskript von Bruce Springsteens Erfolgssong »Born to Run« aus dem Jahr 1975 wird im Juni in New York versteigert. Der Entwurf auf liniertem Papier könne bei der Online-Auktion vom 18. bis zum 28. Juni bis zu 300 000 Dollar (etwa 244 000 Euro) bringen, teilte das Auktionshaus Sotheby’s mit. Den Großteil der Strophen änderte der Ausnahmemusiker Springsteen später noch, der Text des Refrains ist in dem Manuskript aber schon genauso wie er dann auch aufgenommen wurde.
Unter den 50 gefragtesten Malern auf dem Kunstmarkt befindet sich laut einer Studie gegenwärtig keine einzige Frau. Als erste Künstlerin steht die abstrakte Expressionistin Joan Mitchell (USA; 1925-1992) mit einem Auktionsumsatz von 31 Millionen Dollar (25,2 Millionen Euro) im vergangenen Jahr auf dem 51. Platz. Dies geht aus dem neuen Kunstindex des »Manager Magazins« hervor. Das Ranking führt Leonardo da Vinci mit einem Umsatz von 450 Millionen Dollar an – erzielt allerdings mit nur einem einzigen Werk: Im November 2017 erwarb das Kulturministerium von Abu Dhabi das um 1500 entstandene Bild »Salvator Mundi« des Renaissancekünstlers für den neuen Louvre Abu Dhabi. Es ist damit das bisher teuerste je ersteigerte Kunstwerk. Es folgen der spanische Maler Pablo Picasso mit 415 Millionen Dollar und der US-Künstler Jean-Michel Basquiat mit 335 Millionen Dollar.
Beim ersten Konzert der Toten Hosen in China ist die Rockgruppe um Sänger Campino umjubelt worden. Die Musiker traten am Samstag auf dem »Yugong Yishan«-Festival vor den Toren Pekings auf. Unweit der Großen Mauer bei Yanqing spielten sie als eine der Hauptattraktionen der Veranstaltung vor gut Tausend Zuschauern. Dauerregen und Wind beeinträchtigten den ersten Tag des Open-Air-Festivals. Doch die Bands liefen zur Hochform auf und heizten dem Publikum ordentlich ein.
Angesichts der schlechten Wetterlage war Campino anfangs ein wenig enttäuscht. Doch die Widrigkeiten spornten die Gruppe erst recht an: »Zu sehen, wie viele Leute sich da den ganzen Tag in den Regen stellen und sich trotz der Umstände eine gute Zeit machen – das ist dann so ein Moment, da gehst du raus und willst dir zweimal soviel Mühe geben wie sonst«, sagte er nach dem Konzert der Deutschen Presse-Agentur.
Neben Hits wie »Eisgekühlter Bommerlunder« und »Hier kommt Alex« spielten Die Toten Hosen auch Stücke von ihrem jüngsten Album »Laune der Natur«. Campino berichtete, dass die chinesische Zensur die Songs vorher überprüft und auch einige nicht zugelassen habe. So konnte die Gruppe den Song »Liebeslied«, in dem es um eine Straßenschlacht in Berlin geht, nicht spielen. Andere Lieder, die der Sänger als heikel empfand, waren hingegen kein Problem. Campino zeigte sich diesbezüglich gelassen: »Es ist die Art und Weise, wie du etwas bringst. Du kannst ein völlig harmloses Lied so singen, dass die Leute eine andere Verbindung dazu haben und den Subtext verstehen. Der Subtext kann nie gestrichen werden.«
Die 1982 gegründeten Toten Hosen waren nicht die einzigen Vertreter aus Deutschland auf dem Festival. The Notwist aus Oberbayern hatten den Zuschauern am Nachmittag ausgefeilten Indierock geboten. Bevor die Truppe um Campino das Programm des Tages beendete, spielte die Pekinger Band Re-Tros. Unter den Einflüssen von Bands wie Joy Division und Bauhaus haben die Post-Punker einen eigenen Sound entworfen, mit dem sie auch international Aufmerksamkeit erregen. Im vergangenen Jahr tourte Re-Tros als Vorgruppe von Depeche Mode durch Europa.
Nachdem Festival-Auftritt gaben Die Toten Hosen noch ein spontanes Aftershow-Konzert in der Pekinger Punkrock-Bar »School«, wo die chinesische Musikszene zu Hause ist. Schließlich gehe es der Band bei ihren Auslandsreisen vor allem darum, die Menschen vor Ort kennen zu lernen, so Campino.
Kunst für jeden verfügbar machen: Mit diesem Vorsatz begann Pop-Art-Künstler Keith Haring in der New Yorker U-Bahn seine Kreidezeichnungen und malte später an öffentlichen Wänden. Nun sind zwei Stahlplatten mit Harings Malerei im Graffiti-Stil rund um die Uhr in einer Galerie im New Yorker Bezirk Chinatown zu sehen. In der Gegend bewegte sich Haring, der 1990 starb, häufig. Die beiden Platten zeigen mehrere der Figuren, mit denen der Künstler berühmt wurde: Tanzende Männchen, eine Figur mit einem Fernseher als Kopf und ein bellender Hund.
Am Ende fehlte genau das, was Tage zuvor für soviel Aufregung gesorgt hatte: Hakenkreuze bei der Inszenierung von George Taboris »Mein Kampf« im Theater Konstanz. Das Schauspielhaus hatte eigentlich angekündigt, Besuchern freien Eintritt zu gewähren, wenn sie im Gegenzug dafür ein solches Nazi-Symbol im Saal tragen würden. Wer eine Karte zum regulären Preis kaufte, sollte sich einen Davidstern anheften können – als Zeichen der Solidarität mit den Opfern der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft. Mit der Aktion hatte das Theater zeigen wollen, wie leicht Menschen korrumpierbar seien.
Doch bei der Premiere des Stückes am Freitag entschied sich Regisseur Serdar Somuncu doch anders: Keines der beiden Symbole war zu sehen – stattdessen fielen erst gegen Ende der Vorstellung zerrissene Hakenkreuz-Symbole und Davidsterne aus Papier von der Decke. Dabei hätte die Inszenierung eine solche Aufmerksamkeit erregende Aktion überhaupt nicht gebraucht: Mit tiefschwarzem Humor und gelungenem Bezug zum aktuellen politischen Geschehen zeigt Somuncu die Wandlung des erfolglosen Malers Adolf Hitlers in Richtung des späteren grausamen Diktators. Taboris Werk erzählt von der Begegnung Hitlers mit dem jüdischen Bibelvertreter Schlomo Herzl in einem Wiener Männerwohnheim.
Herzl (Thomas Fritz Jung) kümmert sich um den verkrampften Provinzler, nimmt ihn unter seine Fittiche, wischt ihm sogar den Hintern ab. Denn Hitler selbst zeigt Somuncu in recht würdelosen Bildern: Dennoch gelingt es Schauspieler Peter Posniak hervorragend, in dem unsicheren jungen Hitler immer wieder den despotischen späteren Diktator aufblitzen zu lassen.
Aber wie viele Menschen wollten denn nun mit einer Freikarte in das Stück? Mit dieser Frage tat sich das Theater zunächst sichtlich schwer. Es habe bis zu zwölf Anfragen gegeben. Letztlich habe aber nur eine Frau hatte das Angebot angenommen.
Frida Kahlo war eine starke Frau. Nach einem schweren Unfall litt die Mexikanerin zeitlebens unter heftigen Schmerzen und wurde dennoch zur wohl bedeutendsten Malerin Lateinamerikas. Für viele ist die Künstlerin ein Vorbild. Jetzt hat der Spielwarenhersteller Mattel der Ikone des Feminismus eine Barbie-Puppe gewidmet – was einen heftigen Streit ausgelöst hat.
Die Barbie-Puppe ist 28 Zentimeter groß, hat schwarzes hochgestecktes Haar, rote Lippen und trägt einen blauen Rock, ein schwarzes Hemd und einen roten Schal. An Frida Kahlo erinnert sie mit ihrem langen Hals, der schmalen Nase und den feinen Gesichtszügen nur entfernt. »Ich glaube, man hätte das besser machen können. Sie sieht nicht aus wie Frida«, sagt Kahlos Urgroßnichte Mara de Anda. »Frida war nicht perfekt.«
Ganze Serie »Inspirierender Frauen«
Tatsächlich war die Malerin Kahlo nie eine klassische Schönheit. Ihr Markenzeichen waren ihre zusammengewachsenen Augenbrauen und ihr Damenbart. »Frida Kahlo hat nie versucht, wie jemand anderes auszusehen, sie hat ihre Einzigartigkeit gefeiert. Wie können sie nur eine Barbie aus ihr machen?«, schrieb die mexikanische Schauspielerin Salma Hayek, die die Künstlerin in einem Spielfilm verkörperte, auf Instagram.
Jetzt ist ein komplizierter Rechtsstreit um die Barbie-Puppe entbrannt. Mattel hat sich die Markenrechte von der Frida Kahlo Corporation (FKC) in Florida besorgt. Kahlos Nichte und Erbin Isolda Pinedo Kahlo hatte der Firma die Rechte 2005 verkauft. Nach Einschätzung von deren Tochter Mara Romeo und Enkelin Mara de Anda verfügt FKC allerdings nur über die Namensrechte – und nicht die Rechte am Bild.
Mit einer einstweiligen Verfügung stoppten die beiden Frauen in Mexiko nun vorerst den Verkauf der Puppe. »Wir kämpfen darum, das zu schützen, was uns gehört«, sagt De Anda. Die FKC will die Entscheidung anfechten. »Wir vertrauen darauf, dass uns die Gerichte wieder einmal Recht geben«, sagt Unternehmenssprecherin Beatriz Alvarado. »Es ist klar, dass die Angehörigen von Isolda Pinedo Kahlo eher aus Gewinnstreben handeln, als aus dem Interesse heraus, das Erbe von Frida Kahlo zu schützen.«
Mattel brachte die Kahlo-Barbie in einer Serie von »Inspirierenden Frauen« heraus, gemeinsam mit der Flugpionierin Amelia Earhart und der farbigen NASA-Mathematikerin Katherine Johnson. »Ich glaube, dass Frida überzeugt gewesen wäre, dass es keine bessere Art und Weise gibt, die Welt zu revolutionieren und ihr seinen Stempel aufzudrücken, als mit einer Barbie«, sagt FKC-Sprecherin Alvarado. »Ein Idol der Schönheit, dass sich rebellisch zeigt und sich wie Frida anzieht.« Neben dem Streit um die Rechte geht es auch darum, ob man eine unangepasste, eigenwillige Frau wie Frida Kahlo einem radikalen Lifting unterziehen darf, damit sie den Schönheitsidealen von Barbie entspricht. Foto: Beatriz Alvarado/Frida Kahlo Corporation/dpa