24. August 2022, 20:18 Uhr

Fußball

Jetzt im Fokus der Profi-Clubs

Seine eigene aktive Lauifbahn stockt verletzungsbedingt derzeit, aber Keeper Dominik Roos von der Usinger TSG macht sich als Torwart-Trainer zusehends einen Namen.
24. August 2022, 20:18 Uhr
Der Reichelsheimer Dominik Roos ist als Towart-Trainer begehrt. FOTO: JF

Usingen (jf). Zwei Spiele hat die Usinger TSG in der Fußball-Gruppenliga Frankfurt West in dieser Saison bereits absolviert - aber den Namen von Dominik Roos suchte man in den Aufstellungen bisher vergeblich.

Aus guten Grund, denn eine hartnäckige Patellasehnen-Entzündung gegen Ende der vergangenen Spielzeit ließ den Torwart schon am letzten Spieltag im Derby beim FC Neu-Anspach am 11. Juni nur unter Schmerzen spielen und sorgte bis vor wenigen Tagen immer noch für eine ungeplante Zwangspause.

»Ich will auch nicht zu früh wieder mit dem Mannschaftstraining beginnen«, hat der 30-jährige Keeper im Laufe seiner Karriere bereits unliebsame Erfahrungen gesammelt und will erst dann in den Kasten der UTSG zurückkehren, wenn er wieder vollständig genesen ist und seinem Team weiterhelfen kann.

Hospitation beim VfL Wolfsburg

Trotz der sportlichen Zwangspause ist Roos keineswegs untätig gewesen und hat den nächsten Schritt auf seiner Karriere-Leiter gemacht. Seit dem 1. August ist der gebürtige Bad Nauheimer nämlich im Nachwuchs-Leistungszentrum des Zweit-Bundesligisten SV Darmstadt 98 aktiv. Dort ist er für die Torhüter der Altersklassen U15 bis U17 (C- und B-Jugend) zuständig und kommt bei den »Lilien« bei der Spieltagsbetreuung in der U17-Bundesliga zum Einsatz.

»Der Zeitaufwand umfasst zwei bis drei Trainingseinheiten pro Woche, ein Spiel am Wochenende sowie Vor- und Nachbereitung des Trainings, Videoanalyse und Absprachen mit dem gesamten Trainer-Team«, beschreibt der in Reichelsheim wohnende Roos seine neue, sehr interessante Tätigkeit.

Der Fußball hat bei dem als Bürokaufmannn bei einer Groß-Bäckerei in Echzell arbeitenden Dominik Roos von Kindesbeinen an eine große Rolle gespielt. Kein Wunder, denn Mutter Karin ist viele Jahre Jugendleiterin beim SV Echzell gewesen, Bruder Pascal arbeitet noch heute im Vorstand dieses Vereins und der zweite Bruder Marvin hat es als Schiedsrichter-Lehrwart des Kreises Friedberg inzwischen bis zum Assistenten in der Regionalliga gebracht.

Als fünfjähriger Steppke hat der kleine Dominik beim SV Echzell mit dem Fußballspielen begonnen und ist als E-Jugendlicher erstmals in die Torhüer-Kluft geschlüpft. Über den DFB-Stützpunkt und die Bezirksauswahl hat es das Torwart-Talent bis in die Hessenauswahl geschafft, in der er unter anderem mit Stefan Ortega-Moreno (seit Saisonbeginn bei Manchester City), Kevin Kraus (1. FC Kaiserslautern) und dem 2014er Weltmeister Shkodran Mustafi gemeinsam auf dem Platz stand.

In der Saison 2005/06 hat Roos beim KSV Klein-Karben gespielt sowie von 2006 bis 2009 bei den Offenbacher Kickers (unter anderem in der B-Jugend-Bundesliga). In der Winterpause 2009/10 folgte als 18-jähriger die Rückkehr zu seinem Stammverein SV Echzell und von dort aus ging es für den Freund von Franziska Scheibner wie folgt weiter: Sportfreunde Oberau (2011 - 2013), FC Olympia Fauerbach (2013 - 2015), SV Teutonia Staden (2015 - 2016) und erneut FC Olympia Fauerbach (2016 - 2019), ehe der Schlussmann zum 1. Juli 2019 bei der Usinger TSG angeheuert hat.

Parallel verdiente sich der Schlussmann als Übungsleiter seine ersten Sporen, nachdem er 2012 einen Trainer-C-Schein erworben und im Januar 2018 bei der IHK Gießen/Friedberg die Ausbilder-Eignungsprüfung abgelegt hat.

Im Juni 2018 folgte die Teilnahme am DFB-Basislehrgang Torwarttraining in Grünberg und im Oktober 2021 der DFB-Leistungskurs für das Torwarttraining in Leipzig. Zu diesem Zeitpunkt war der UTSG-Keeper aber bereits Torwarttrainer im Nachwuchsbereich der TSG Wieseck (seit März 2019) und ist bei der TSG im Juli 2020 zum Koordinator für den gesamten Torwartbereich aufgestiegen.

Mit dem Wechsel ins Nachwuchsleistungszentrum des SV Darmstadt 98 musste Dominik Roos seine Tätigkeit in Wieseck aus Zeitgründen beenden, steht dafür jedoch nun auch im Fokus der Profi-Clubs. Durch den von Oberursels Fußball-Legende Karl Kilb vermittelten Kontakt zu Pascal Formann, den Torwarttrainer des Bundesligisten VfL Wolfsburg, ist für das kommende Frühjahr eine Hospitation bei den Profis und den Junioren der »Wölfe« geplant.

»Wenn die Rahmenbedingungen stimmen wie Finanzen, Familie und eine gewisse Planungssicherheit für die Zukunft, ist ein solcher Schritt für mich durchaus vorstellbar«, freut sich Roos darauf, was in den nächsten Monaten an Herausforderungen und Möglichkeiten auf ihn zukommt. Ganz konkret sind der Erwerb der Trainer-B-Lizenz sowie der Torwarttrainer-B-Lizenz die nächsten Ziele.

Dass der Schlussmann der Usinger TSG nicht mit einem hessischen Verein, sondern mit dem VfB Stuttgart sympathisiert, ist das Verdienst seines Onkels, der es seit den Zeiten von Karl Allgöwer, Hansi Müller und Guido Buchwald, dem »magischen Dreieck« sowie der Generation der Andreas Hinkel, Kevin Kuranyi und Aljaksandr Hleb schon jahrzehntelang mit den Schwaben hält.

»Fußball spielen, trainieren, gucken und diskutieren« sind neben Hund Ayla (einem Australian-Sheperd-Labrador-Mix) nach wie vor die Lieblings-Hobbys von Dominik Roos.



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