Vor der WM ist auch vor der EM - und die Fußball-Europameisterschaft in Deutschland 2024 wirft beim Hessischen Fußball-Verband (HFV) bereits zu diesem frühen Zeitpunkt ihre Schatten voraus.
In der Sportschule Grünberg machte das Team von Fair Play Hessen auf seiner Reise durch die hessischen Fußballkreise Station, um bei dieser mittlerweile 13. Veranstaltung den Fußballkreisen Gießen und Vogelsberg die Kampagne zur EM 2024 vorzustellen und vor allem auch für den Spielort Frankfurt zu werben.
Die Sozialstiftung des Hessischen Fußballs um Geschäftsführer Thorsten Schenk und Thomas Geiß warben mit ihrem Vortrag dafür, zu zeigen, wie Fairplay an der Basis gelebt wird, welche Mittel der Verband und sogar das Innenministerium hierfür zur Verfügung stellt und wie es die Vereine ermöglichen können, mit einem Punktesystem Freikarten für EM-Spiele in der Mainmetropole zu gewinnen. Insgesamt 300 Karten werden hier verlost. »Die Europameisterschaft soll nachhaltig werden. Und deshalb fangen wir jetzt schon an«, versichert Geiß und appellierte an die fast 60 Teilnehmer selbst einen Beitrag zu einem friedlichen und vielfältigen Turnier zu leisten und wie wichtig es sei, andere in diese Lage zu versetzen. Fair Play Hessen: Euro 2024 - wir sind dabei! ist das Motto der gemeinsamen Kampagne des Hessischen Ministeriums des Innern und für Sport (HMdIS) und des HFV und seiner Sozialstiftung des Hessischen Fußballs (SHF) sowie der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung (HLZ) zur bevorstehenden EM 2024. »Und da wollen wir den Vereinen ein Angebot machen«, sagte Schenk. Wer Mitglied im Fair-Play-Hessen-Netzwerk wird, den berät die Plattform dabei, eigene Maßnahmen zu Gewaltprävention oder Konflikttraining durchzuführen.
Dazu kommen Workshops und Schulungen, die sich auf die Themen Frauen und Mädchen im Fußball, Kinderschutz und Inklusion erstrecken - alles kostenlos. »Unser Wunsch ist, positive Nachrichten in die Presse zu bringen«, so Geiß. »Straßenfußball für Toleranz« etwa sei ein Konzept, das von Fair Play Hessen gefördert wird. Dabei stellt es den Vereinen für Turniere Streetsoccer Courts bereit, bringt eigene Teamer und Unterstützung mit. Das Besondere: Nicht nur Siege zählen, faires Spiel und Kreativität werden ebenfalls bewertet. Säulen der Arbeit der SHF und somit von Fair Play Hessen sind Prävention, Intervention, Integration, Inklusion, Kindeswohl und auch Straßenfußball für Toleranz, beides in Zusammenarbeit mit der Sportjugend Hessen und auch Fairantwortung. Weitere Maßnahmen sind, Konfliktmanagement und Spielführer zu schulen, das Überarbeiten der Lizenzausbildung oder auch die Schulung von Social-Media-Kompetenz. »Wir wollen keine Konkurrenz zum Verein sein«, betonte Geiß, der auf das angewendete Punktesystem für die EM-Kampagne einging.
Mitmachen können alle, die sich für Fair Play auf den hessischen Fußballplätzen einsetzen wollen. Wer sich öffentlich zu Respekt und Fair Play bekennen will, bekommt mit dem Fair-Play-Hessen-Netzwerk die Möglichkeit dazu und kann als Fair-Play-Partner dabei sein. Am 28. Januar des kommenden Jahres soll das Netzwerktreffen in der Sportschule nach zwei Jahren wieder in Präsenz stattfinden. Dabei gibt es aktuell 571 Netzwerkpartner.
Bei der von Thorsten Schenk geleiteten Podiumsdiskussion mit der mehrmaligen Olympiateilnehmerin Meike Freitag vom Hessischen Innenministerium, Silja Römer vom Fußballkreis Gießen und HFV-Schatzmeister Jörn Metzler ging es in Grünberg um die Erwartungen angesichts der anstehenden EM 2024 und um Fair Play. Dabei wies Metzler auf einen Anstieg der Spielabbrüche in der Saison 2021/2022 hin und begrüßte in diesem Zusammenhang die Einführung des Trainerpasses.