Hessische Tennisfreunde erinnern sich gerne an die spannenden Finalbegegnungen der Hessenliga in früheren Zeiten. Die damalige Oberliga Hessen bestand aus zwei Gruppen, am Finalwochenende traten die jeweils zwei besten Teams jeder Gruppe im Halbfinale gegeneinander an, Sonntags folgte das Endspiel. Spannung und Dramatik pur waren oft an der Tagesordnung. Traditionsvereine wie beispielsweise der SC 80 Frankfurt, der Offenbacher TC oder und der TC Bad Homburg haben ihre Endspiele mit 5:4 gewonnen.
Jetzt wurde die Rückkehr zu diesem Spielmodus beschlossen, nach dem letztmals vor der Jahrtausendwende der hessische Mannschaftsmeister gekürt wurde. Hintergrund ist die Aufstockung der Ligen, da es in Folge der Corona-Pandemie in der Saison 2020 keinen Absteiger aus der Hessenliga gab. Dazu verzichtete Meister Rot-Weiß Sprendlingen auf die Möglichkeit, in die Regionalliga aufzusteigen, und mit den Frankfurter Teams Eintracht II, TC Palmengarten II und SC 80 kamen gleich drei Teams aus der Verbandsliga hinzu, so dass jetzt zwölf Mannschaften der Hessenliga angehören.
»Wir haben alle Möglichkeiten mit den Vereinen abgestimmt«, berichtet Lars Pörschke, der als Vizepräsident des Hessischen Tennis-Verbands (HTV) für den Sportbereich zuständig ist: »Die Entscheidung für eine Endrunde fiel mit großer Mehrheit.« Zudem haben die Verantwortlichen noch ein Viertelfinale eingebaut: »Fünf Punktspiele erschienen den Vereinen zu wenig, sodass wir noch eine weitere Begegnung zumindest für die Bestplatzierten eingeführt haben.«
EU-Ausländer: Keine Begrenzung mehr
Eine weitere Veränderung gegenüber den vergangenen Jahren gibt es bei der Ausländerregelung. Bisher haben sich die hessischen Teams freiwillig verpflichtet, mit nur zwei ausländischen Spielern anzutreten. »Gegen diese Regelung gab es bei anderen Verbänden einige Klagen«, berichtet Pörschke: »Aufgrund des EU-Rechts wurde diesen Klagen stattgegeben, alle Spieler aus der Europäischen Union werden jetzt gleichbehandelt.«
So könnte es, wie schon in den Regionalligen, auch auf Landesebene zu der Situation kommen, dass ein Team mit einem Nicht-EU-Ausländer und fünf Spielern aus der EU antritt. »Die Vereine wollen sich zwar weiterhin auf zwei Ausländer beschränken, eine rechtliche Handhabe haben wir jedoch nicht«, erläutert der HTV-Vizepräsident.
Die fünf Spieltage der Hauptrunde sind auf die Wochenenden 17./18. und 24./25. Juli sowie auf Samstag, den 31. Juli, angesetzt. Danach steigen dann die K. o.-Spiele.
Die Gruppe A bilden der SC 80 Frankfurt, Rot-Weiß Sprendlingen, Blau-Weiß Wiesbaden, der TEC Darmstadt, der TC Steinbach und Sportwelt Rosbach. In der Staffel B treffen Eintracht Frankfurt II, der TK Langen, der TEVC Kronberg, der TC Bad Vilbel, der TC Bergen-Enkheim und der FTC Palmengarten II aufeinander.
Neun Damenteams in nur einer Liga
Anders sieht es in der Hessenliga der Damen aus. Tennis 65 Eschborn, Meister 2020, setzte sich im Aufstiegsspiel mit 5:4 beim TC BASF Ludwigshafen II durch und stieg in die Regionalliga auf. Durch den freiwilligen Rückzug des ehemaligen Zweitligisten TC Olympia Lorsch in die Verbandsliga wurden Plätze für die Aufsteiger Marburger TC und TC Schwalbach frei, sodass, wie in den vergangenen Jahren, eine Saison mit neun Teams gespielt werden kann.
Neben den Neulingen bilden noch die Frankfurter Vertreter Eintracht und SC SAFO sowie der Wiesbadener THC, der TEVC Kronberg, der TC Bad Homburg, der TC Bad Vilbel II und der THC Hanau die Liga. Der Start ist für den 17. Juli vorgesehen, letzter Spieltag ist der 8. August.