25. November 2020, 22:12 Uhr

Heilbronn statt Kaufbeuren

25. November 2020, 22:12 Uhr
Philipp_Keßler
Von Philipp Keßler
Unterstützung von den Rängen des Colonel-Knight-Stadions (CKS), obwohl derzeit keine Zuschauer zugelassen sind. Ein Bündnis aus Fans des EC Bad Nauheim hat in den vergangenen Tagen das 180 Kilogramm schwere »Wir sind die Legende«-Banner, ursprünglich mal für das Winter-Derby im Dezember letzten Jahres im Offenbacher Fußballstadion angefertigt, in der Südkurve des CKS platziert. EC-Trainer Hannu Järvenpää sagte: »Das Team und ich wissen das wirklich zu schätzen.« FOTO: CHUC

Die Telefondrähte dürften am Mittwoch zwischen den Teams der Deutschen Eishockey-Liga 2 und der Liga selbst heiß geglüht sein - die allgegenwärtige Frage: Wer kann spielen? Wer muss in Quarantäne? Wie kann man das Wochenende trotz Ausfall bestmöglich nutzen?

Der EC Bad Nauheim hat die Lösung gefunden: Statt gegen den ESV Kaufbeuren zu spielen, dessen Spieler nach etlichen positiven Corona-Fällen die zweite Woche in Quarantäne sind, empfangen die Roten Teufel am Freitagabend (19.30 Uhr) die Heilbronner Falken zu einer vorgezogenen Partie vom 20. Dezember. Die Falken haben Zeit, denn ihr Spiel gegen die Lausitzer Füchse war aufgrund der behördlich angeordneten Quarantäne der Sachsen ebenfalls abgesetzt worden. Das verhindert den dritten spielfreien Freitag in Folge für Bad Nauheim.

Bereits am Dienstagabend beim 4:1-Heimsieg im Nachholspiel gegen die Bayreuth Tigers war das mögliche Vorziehen eines Spiels gegen einen Gegner, der ebenfalls von einer Absage betroffen ist, als Thema durch das Colonel-Knight-Stadion gewabert. »Wir warten auf Informationen«, hatte der Sportliche Leiter Matthias Baldys noch am Vormittag als Auskunft gegeben, da war der mögliche Gegner aber bereits kontaktiert - und bereit zu spielen. »Wenn sich die Teams vorher einig sind, kann man ein Spiel schon vorziehen, aber das muss alles über die Liga laufen, damit nicht jeder einfach in den Spielplan eingreift«, hatte Baldys erklärt. »Grundsätzlich ist es ja im Sinne aller, möglichst viele Spiele zu absolvieren.«

Auch Trainer Hannu Järvenpää sagte, er würde es »schön finden«, am Freitag zu spielen - stellte aber auch klar: Er wäre kein Fan von einer Konstellation mit zwei weiten Auswärtsfahrten an einem Wochenende. Entsprechend würden sich Baldys, er und die Geschäftsführung ständig im Austausch befinden: »Die Kommunikation dahin gehend ist wirklich gut.«

Hannu Järvenpää ist »sehr zufrieden«

EC-Coach Järvenpää war ungeachtet der Terminfrage »sehr zufrieden« - verständlich nach dem vierten Sieg im fünften Saisonspiel am Dienstagabend. Während das Team einen freien Tag genoss, setzte sich der Finne vor den Bildschirm, um Videoanalyse zu betreiben. Das Unterzahl-Spiel sei trotz des Gegentreffers zum zwischenzeitlichen 1:3 sehr gut gewesen, besonders die jungen Kölner Förder- lizenzspieler »haben es richtig gut gemacht. Das ist vor allem Harrys Verdienst - er ist für das Penalty-Killing zuständig«, lobte der Chefcoach seinen Assistenten Harry Lange. Handlungsbedarf sehe er trotz der beiden Powerplay-Treffer von Andreas Pauli vor allem weiter bei eigener Überzahl: »Wir müssen einfacher spielen, mehr Chancen kreieren und dann auch mal schießen, statt auf den perfekten Pass zu warten«, sagte er. »Irgendwann geht der Puck dann schon rein.«

Seinem Landsmann und Ex-EC-Trainer Petri Kujala habe er nach dem Arbeitssieg gegen eine »überraschend starke« Bayreuther Mannschaft, die nach vier Wochen Quarantäne in den vergangenen sechs Wochen nur neun Trainingseinheiten zusammen gehabt habe, mit auf dem Weg gegeben, genau so weiterzumachen. Järvenpää ist sich sicher: »Sie werden ihre Spiele gewinnen.«



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