19. Oktober 2021, 20:20 Uhr

Am Triumph geschnuppert

19. Oktober 2021, 20:20 Uhr
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Aus der Redaktion
Das Butzbacher Team nach dem Nordschleifen-Finale (v. l.): Teammanager Sven Schnabl, Martin Ragginger, Dennis Olsen, Motomu Oksose (Falken Motorsport Japan), Lars Kern, Sven Müller, Stefanie Olbertz (Falken Motorsport). FOTO: GRUPPE C PHOTOGRAPHY

Platz eins auf der Strecke, im Ergebnis aber »nur« Zweiter: Schnabl Engineering hat die Saison in der Nürburgring-Langstrecken-Serie (NLS) auf der Nordschleife mit gemischten Gefühlen abgeschlossen. Denn das Einsatzteam von Falken Motorsports verpasste den Sieg im Finalrennen lediglich aufgrund einer kontroversen Strafe. Mit dem zweiten Platz von Martin Ragginger und Sven Müller aber erzielte Schnabl sein bestes Nordschleifen-Ergebnis seit 2018 und den dritten Podestplatz in Folge. Dennis Olsen und Lars Kern im zweiten Porsche 911 GT3 R rundeten das Teamergebnis auf Position vier ab. Ein so gutes Gesamtresultat hatte die Mannschaft ebenfalls seit 2018 nicht mehr erreicht.

»Natürlich kann man mit diesem Ergebnis zufrieden sein, aber die Stimmung im Team ist schon getrübt«, sagte Teamchef Sven Schnabl. »Denn ohne die Sanktion hätten wir das Rennen gewonnen. Und das wäre natürlich ein noch viel schöneres Resultat für uns gewesen, zumal im letzten Saisonlauf.«

Tatsächlich hatte das Wochenende auf der Nordschleife schon schwierig begonnen für Schnabl und die weiteren 112 teilnehmenden Fahrzeuge. Das typische Eifelwetter mit dichtem Nebel hatte für Verzögerungen gesorgt, sodass ein verkürztes Zeittraining ausgetragen wurde. Dabei hatten die beiden Falken-Porsche Pech: Bei ihren schnellen Runden gerieten sie jeweils in Gelbphasen. Mit 8:26,604 Minuten erreichten Ragginger/Müller Rang neun und Olsen/Kern mit 8:32,986 Minuten Position zehn. Rückstand auf die Spitze: über 20 Sekunden.

Schon auf den ersten Renn-Metern stellte Schnabl mit beiden Autos unter Beweis, dass man im Training unter Wert geschlagen worden war: »Wir sind gut durch das Gedrängel gekommen«, sagte Sven Schnabl. Seine Fahrzeuge kehrten auf den Positionen zwei und fünf aus der ersten Runde zurück und etablierten sich früh an der Spitze.

Dann gab es Probleme für Olsen/Kern: Ein gegnerisches Fahrzeug blockierte das Auto an der Box, sodass 16 Sekunden verloren gingen. Dennoch lagen die Falken-Autos zwischendurch - auch Boxenstopp-bedingt - auf den Rängen eins und zwei, weil besonders der Rennwagen von Ragginger/Müller problemlos durchgekommen war. Letzterer ging auch als Spitzenreiter in die 23. und letzte Rennrunde der auf 3:15 Stunden verkürzten Renndistanz.

Das Urteil der Sportkommissare traf Schnabl dann aus heiterem Himmel: Das Spitzenfahrzeug von Ragginger/Müller habe unter doppelt Gelb überholt, weshalb eine Zeitstrafe ausgesprochen wurde. »Für uns ist die Strafe nicht nachvollziehbar«, haderte Sven Schnabl. »Unser Fahrer dementierte die entsprechende Szene, wir selbst haben sie auf den TV-Bildern auch nicht gesehen.« Der Teamchef und seine Mannschaft verzichteten jedoch auf einen Einspruch, sodass es beim offiziellen Sieg des Phoenix-Audis blieb.

Nach dem NLS-Finale legt das Team aus Butzbach vermutlich noch einen Testtag am Nürburgring ein.



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