Am vergangenen Samstag fand mit dem »PAGID Racing DMV Münsterland-Pokal« das neunte und letzte Rennen der Nürburgring-Langstrecken-Serie (NLS) statt. 114 Teams hatten sich zum Finale der 45. NLS-Saison in die Starterliste eingetragen. Und es sollte ein furioses Finale werden, denn für drei Teams bestand noch die Möglichkeit, den Titelgewinn einzufahren.
Der Lindener Florian Wolf, der in dieser Saison in der NES 500-Rennserie des DMV an den Start geht, kehrte nach über einem Jahr zum Saisonfinale zurück in die grüne Hölle.
Bis vor zwei Jahren war Wolf Stammfahrer beim Team Teichmann Racing in der NLS und in den Jahren 2017 und 2018 im KTM der Adenauer unterwegs. Der Kontakt zum Teamchef hatte nach wie vor Bestand und so kam nun das Angebot, den »großen« KTM X-Bow GTX zu fahren. Wolf und auch sein ehemaliger Schweizer Teamkollege Manuel Amweg nutzten die Chance und gingen gemeinsam an den Start. Komplettiert wurde die Besatzung von Felix von der Laden, der auch auf Erfahrung im KTM X-Bow GT4 zurückgreifen kann.
Am Freitag konnte dann der Mittelhesse den 460 PS starken Leichtbaurenner zum ersten Mal testen und war beeindruckt. »Man kann viel später bremsen und das Ding geht richtig vorwärts«, fasste Wolf seine ersten Eindrücke zusammen.
Am Samstag mussten sich alle Teams und auch die vielen Zuschauer erst einmal gedulden, denn aufgrund von Nebel musste das Training verschoben werden. Mit zwei Stunden Verspätung rollten dann die ersten Autos auf die Strecke, um das auf 45 Minuten verkürzte Training unter die Räder zu nehmen. Deshalb konnte jeder im Team nur seine Pflichtrunde fahren und ein weiteres Eingewöhnen mit dem Auto war leider nicht möglich. Es reichte zum dritten Startplatz in der Klasse und mit Rang 23 stand man weit vorne in der zweiten Startgruppe.
Von der Laden fuhr den Start und konnte sich hinter der Spitze einreihen. Auch Amweg hielt das Tempo hoch und so lag das Trio zwischenzeitlich auf dem zwölften Gesamtrang. Beim letzten Fahrerwechsel von Amweg auf Wolf kam es allerdings zu einem kleinen Zwischenfall. Der Feuerlöscher im Rennboliden war ausgelöst und der gesamte Fußraum voller Schaum. Das führte zu einer langen Standzeit, denn die Pedalerie musste gereinigt werden und ein neuer Löscher eingebaut werden. Als Wolf wieder auf die Strecke konnte, lag das Team weit zurück und so lautete die Aufgabe für ihn, das Rennen sauber zu Ende zu fahren.
Doch auch das vor Wolf platzierte Schwesterauto hatte kurz vor Rennende Pech und musste mit technischen Problemen aufgeben. Nun war der Weg frei und Wolf wurde nach 20 gefahrenen Runden als Klassensieger abgewunken. Außerdem feierte man den Sieg als Gesamtgruppensieger.
Das auf 3:15 Stunden verkürzte Rennen war im Kampf um den Titel an Spannung kaum zu überbieten. Glück und Pech, Tragödie und Triumph, Drama und Jubel wechselten sich beinahe im Minutentakt ab. Am Ende holten die lachenden Dritten den Pokal. Danny Brink und Philipp Leisen vom Adrenalin Motorsport Team, die mit Christopher Rink im V4-BMW fuhren, holten nach 2018 und 2020 ihren dritten NLS-Titel. Auch beim Sieg des Rennens gab es einen lachenden Dritten, denn die beiden Erstplatzierten bekamen je eine 35-Sekunden- Zeitstrafe und so ging der Sieg an den Audi R8 mit Vincent Kolb und Frank Stippler.
Für Florian Wolf ist die Saison aber noch nicht zu Ende. Am kommenden Wochenende kehrt der Lindener erneut zum Nürburgring zurück, um auf der Grand-Prix-Strecke das Finale der NES 500 zu bestreiten.