24. April 2021, 10:00 Uhr

Gießen 46ers

Gießen 46ers: Der neue starke Mann Schmidt sprüht vor Tatendrang

Die Gießen 46ers haben eine bedeutsame personelle Entscheidung für die Zukunft des Basketball-Clubs getroffen: Sebastian Schmidt fungiert ab dem 1. Juni als Geschäftsführer und Sportdirektor. Stephan Dehler steht ihm noch bis Ende des Jahres auf Führungsebene zur Seite.
24. April 2021, 10:00 Uhr
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Von Wolfgang Gärtner
Präsentation: Sebastian Schmidt (r.) wird ab 1. Juni 2021 der neue Geschäftsführer und Sportdirektor der Gießen 46ers, links Aufsichtsratsvorsitzender Wolfgang Greilich. FOTO: GÄRTNER

Die in der Basketball-Bundesliga um das sportliche Überleben kämpfenden Gießen 46ers haben sich für die nächsten drei Jahre einen Fachmann als Geschäftsführer und Sportdirektor gesichert. Sebastian Schmidt, der aus dem deutschen Basketball bekannte und ehemalige Geschäftsführer der Basketball Löwen Braunschweig, übernimmt ab dem 1. Juni auf wirtschaftlicher wie sportlicher Ebene die Führung des Klubs. Unabhängig von der Ligazugehörigkeit.

Nicht unberührt von der personellen Weichenstellung bleibt die Position von Stephan Dehler. Der Unternehmer, der zudem Gesellschafter des Klubs ist, wird spätestens Ende des Jahres seine ehrenamtliche Arbeit als zweiter Geschäftsführer im kaufmännischen Sektor für den Tabellenvorletzten der BBL beenden. Bei der Präsentation von Schmidt bedankte sich Aufsichtsratsvorsitzender Wolfgang Greilich ausdrücklich bei Dehler für seine Dienste und erklärte zudem, dass Dehler Schmidt einarbeiten soll.

»Die Situation erfordert es, dass wir die verschiedenen Managementaufgaben bündeln, da wir uns einen reinen Sportdirektor nicht leisten können, wenn wir unseren Fokus sowohl auf den sportlichen Erfolg wie auch auf die Nachwuchsarbeit richten«, begründete Greilich die Doppelfunktion für Schmidt.

Indes trennen sich bekanntlich zum 30. Juni diesen Jahres die Wege vom noch geschäftsführenden Sportdirektor Michael Koch und den Gießen 46ers. Aus rein finanziellen Gründen, wie Greilich nochmals betonte, der Koch ebenfalls für sein Wirken dankte. Der 55-jährige Koch hat sich bislang noch nicht zu seiner Trennung geäußert. Als der 140-fache deutsche Nationalspieler im März 2020 bei seinem ehemaligen Klub anheuerte und Heiko Schelberg ablöste, herrschte große Euphorie bei den Verantwortlichen, den Fans und in der großen mittelhessischen Basketball-Gemeinde. Der gebürtige Licher sollte mit seiner Strahlkraft Türen öffnen und vor allem durch sein Fachwissen die 46ers sportlich weiterentwickeln. Aktuell müssen die Gießener als Tabellenvorletzter fünf Spieltage vor dem Ende der Hauptrunde mit dem Abstieg in die Pro A rechnen. Das wäre das zweite Mal für den fünffachen deutschen Meister und dreifachen Pokalsieger nach 2013. 2015 gelang der Wiederaufstieg.

Schmidt ist die Schwere der vielschichtigen Aufgabe bewusst. Vor gut 14 Tagen kam der Kontakt zu ihm zustande. Der 35-Jährige gebürtige Bad Honnefer musste nicht lange überlegen. Am Montagabend fiel die Entscheidung. Schmidt geht die Herausforderung mit »einer absoluten Leidenschaft« an. »Unabhängig der kommenden Spielklasse gilt es, Gießen zu einem zuverlässigen und soliden BBL-Standort zu machen. Das muss unser aller Ziel sein. Wir müssen den Klub nachhaltig so entwickeln, dass er zukunftsfähig ist«, sprüht der neue starke Mann der Gießen 46ers nur so vor Tatendrang

Meist täuscht der erste Eindruck nicht. Schmidt vermittelte bei seiner eigenen Vorstellung Kompetenz, Zielstrebigkeit, Emotionalität und Menschlichkeit. Der erst vor kurzem von Braunschweig nach Düsseldorf umgezogene Schmidt ist bereits mit seiner Familie in Gießen auf Wohnungssuche. Die Zeit drängt, so ist sein Dienstbeginn auch schon für den 1. Juni zu erklären. »Es gibt viel zu tun«, sagt der neue Geschäftsführer und Sportdirektor in Personalunion.



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