04. Januar 2021, 12:01 Uhr

Virtueller Silvesterlauf

Ein hoffentlich einmaliges Format

Es war ein Lauf der besonderen Art am letzten Tag des Jahres. Mit einer Finisher-Zahl von 783 Läuferinnen und Läufern endete der 48. Sparkasse-Gießen Silvesterlauf »Rund um den Schiffenberg«.
04. Januar 2021, 12:01 Uhr
Avatar_neutral
Von Jörg Theimer
Viele der 783 Teilnehmer haben dem LAZ Gießen Fotos und Selfies von ihrem Lauferlebnis geschickt. FOTOS: PRIVAT/COLLAGE: THEIMER

Die Verantwortlichen des LAZ Gießen Stadt und Land waren voller Freude und Stolz. »Das Feedback zum virtuellen Laufangebot ist überwältigend. Der Upload der Laufzeiten hat gut funktioniert. Von vielen Leuten haben wir ein Dankeschön erhalten«, sagte LAZ-Vorsitzender Martin Theimer, der ergänzte: »Wir hoffen, dass dies für uns als Ausrichter ein einmaliges Format bleiben wird.«

Mit einer hohen Frauenquote von 47 Prozent (365 Läuferinnen) setzte der Laufabschluss auch neue Akzente. Vereinzelte Sportler nutzten das Angebot des Veranstalters, den Silvesterlauf auf der Original-Strecke unter Berücksichtigung der Abstands- und Hygienevorschriften zu absolvieren.

Über 10 km war Benjamin Lückert vom ausrichtenden LAZ in 34:36 Minuten am schnellsten. Er verwies Philipp Haas (36:25) und Timo Biedenkapp (37:07/beide »Schunk läuft«) auf die Plätze. Im Feld der Frauen gelang Franziska Rachowski vom TSV Krofdorf-Gleiberg in 38:25 der virtuelle Sieg. Zusammen mit ihrem Freund Moritz Weiß und Laufkollege Tobias Kriesel von der LGV Marathon Gießen lief sie bei Schneetreiben 25 Runden im Stadion in Lollar. »Ich hätte nicht gedacht, zum Jahresabschluss noch einmal so eine Zeit zu laufen. Wir haben uns im Training mehr zum Triathlon hin orientiert und vermehrt Kilometer auf dem Rad trainiert. Dadurch konnte ich noch mal einiges an Kraft gewinnen«, sagte die Lehrerin. Auf dem Silberrang lief in 40:15 Maria Hivner (SC Königsbrunn), Kristina Jago (»Therapiezentrum Berno Pelikan«) wurde in 42:30 Dritte.

Gärtner mit Bestzeit in Heuchelheim

Der Halbmarathon-Sieg ging an Johannes-Sören Gärtner und damit an einen weiteren Athleten des TSV Krofdorf-Gleiberg. »Dadurch, dass dieses Jahr fast alle Wettkämpfe ausgefallen sind, hat es mich besonders gefreut, dass der Silvesterlauf Gießen virtuell stattfinden konnte. Als krönenden Jahresabschluss hatte ich mir eine Verbesserung meiner Bestzeit über die Halbmarathon-Distanz vorgenommen. Deswegen war die Streckenauswahl essentiell. Ich habe eine flache Runde in Heuchelheim gefunden, die etwas länger als eine Meile ist. Dort habe ich dann Runde um Runde abgespult«, berichtete Gärtner: »Mit zunehmender Streckenlänge habe ich mich immer wohler gefühlt, sodass ich hinten raus noch deutlich schneller laufen konnte als ursprünglich geplant. Nach 1:17:47 stoppte dann die Uhr, was für mich eine Verbesserung meiner Bestzeit um über vier Minuten bedeutete.« Auf Rang zwei konnte sich Teamkollege Moritz Weiß in 1:20:05 platzieren. »Die ersten 10 km bin ich als Pacer zusammen mit oder besser vor Franzi (Rachowski) gelaufen. Danach konnte ich alleine auf den verbleibenden 11 km noch etwas reinsteigern. Im Ganzen war es eine gute Trainingseinheit«, meinte Weiß. Als Dritter konnte sich Jörn Wack vom FC Oberwalgern in 1:25,56 behaupten. Die Frauen-Konkurrenz entschied Sandra Linne (LT Biedenkopf) in 1:39:52 für sich. »Mein erster virtueller Lauf war eine interessante Erfahrung. Wenn man ohne Konkurrenz läuft, fehlt natürlich teilweise der Wettkampf-Charakter«, berichtete die Siegerin. Elli Freiter (1:47,12/FSG Gettenau-Florstadt) und Anke Konnertz (1:49,35/TSV Krofdorf-Gleiberg) folgten Ihr auf den weiteren Rängen.

Auf der Fünf-Kilometer-Strecke siegte Gabriel Lautenschläger (16:13/Krofdorf-Gleiberg) vor Tom Stöber (17:11) und Finn Regina (17:16/beide TV Wetzlar). Die Krofdorferinnen Judith Krechting (18:48) und Hana Hofstetter (19:15) platzieren sich bei den Frauen vor Betty Will (19:20/TV Wetzlar). Bei den Walkerinnen über 5 km war Ilona Roth (38:06/ Sparkasse Gießen) vor Tanja Pöggeler (41:04) und Bettina Kienholz (43:00) vom LT Biebertal die schnellste Frau. Bei den Männern setzte sich Christian Jammer (34:08/Treiser LWT) vor Jens Farschtschiyan (41:04/RK Wetterau) und Ralf Kienholz (43:00/TSV Fellingshausen) durch. Über die Zehn-Kilometer-Walking-Distanz belegten Dirk Münch (1:22,55/ »Kulkflitzer«), Matthias Schäfer (1:24,06/LLT Wallernhausen) und Martin Seipp (1:34,10/TSG Leihgestern) sowie bei den Frauen Christine Marth-Schäfer (1:24,03/Wallernhausen), Heidrun Neidel (1:25,58/ Leihgestern) und Birgit Müller (1:35,33/Traiser FC) die ersten Plätze.

Tolle Resonanz in sozialen Medien

Beim »Gassi gehen« mit 45 Teams hatten Ralf und Elke Strobl vom Team »Rennlöckchen« in 17:04 die Hundenase vorne. Johanna Wenk (17:54) und Cornelia Müller (20:07) folgten bei den Frauchen. In der Herrchenwertung konnten sich Steffen Becker (30:35) und Christoph Seichter (30:49/beide »Theo rennt«) platzieren.

In der Teamwertung konnte sich mit 55 Finishern der Laufstall Weilburg vor der Theodor-Litt-Schule in Gießen, die unter dem Projektnahmen »Theo rennt« mit 52 Startern vertreten war, platzieren. Auf dem Bronzerang reihten sich mit 40 Finishern die Läuferinnen und Läufer des TSV Krofdorf-Gleiberg ein. Die Zeiten sind in diesem Jahr nur bedingt vergleichbar, da die Teilnehmer auf unterschiedlichen Strecken mit verschiedenen Bedingungen unterwegs waren.

Im Vorfeld hatte das LAZ die Starter aufgefordert, ihre Eindrücke mit Bilderpostings zu dokumentieren. »Am Donnerstag-Nachmittag ist unser Instagram-Story fast übergelaufen. Wir haben eine tolle Social-Media-Resonanz erfahren. Alle waren somit trotz der besonderen Umstände ein Teil des Laufes«, freute sich Projektverantwortlicher Jörg Theimer. Alle Ergebnisse sowie der Online-Urkundendruck gibt es im Internet unter www.silvesterlauf- giessen.de.



0
Kommentare | Kommentieren

Bilder und Videos