31. August 2021, 21:41 Uhr

Bundesligisten arbeiten solide

Die Bundesliga liegt bei den Transferausgaben der fünf großen europäischen Ligen auf Rang drei, bemerkenswert aber: Sie wirtschaftet am besten. Am letzten Tag des Wechselperiode schlagen auch RB Leipzig und Borussia Dortmund noch einmal zu.
31. August 2021, 21:41 Uhr
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Von SID
RB Leipzig hat kurz vor dem Transferende den 18-jährigen Ilaix Moriba vom FC Barcelona als Ersatz für Marcel Sabitzer verpflichtet. FOTO: IMAGO

Ganz vorne liegen, klar, die Engländer - und zwar ganz klar. Rund 1,22 Milliarden Euro haben die 20 Klubs der Premier League in dieser Transferperiode in ihre Neuzugänge gesteckt, möglich gemacht durch reichlich Fernsehgeld und reiche Investoren. 1,22 Milliarden Euro - das ist nur unwesentlich weniger, als die Klubs auf den Plätzen zwei bis vier zusammen ausgegeben haben.

Die Bundesliga? Lag unmittelbar vor dem Abschluss der Transferperiode mit rund 387 Millionen Euro auf Rang drei hinter Italiens Serie A (516). Frankreichs Ligue 1 (350) und Spaniens La Liga (251) folgen auf den Plätzen vier und fünf. Bemerkenswert laut transfermarkt.de: Von den fünf großen europäischen Ligen hat nur die Bundesliga einen Überschuss erwirtschaftet.

In England scheint Geld keine Rolle zu spielen. Schon gar nicht, wenn es sich um die läppischen bis zu 23 Millionen Euro handelt, die Manchester United an Juventus Turin als Ablöse für Cristiano Ronaldo zahlt. Wie der italienische Rekordmeister am Dienstag mitteilte, zahlen die Engländer 15 Millionen Euro für den 36-Jährigen, diese Summe kann bei Erreichen bestimmter Voraussetzungen um weitere acht Millionen steigen. Bereits am Freitag hatten beide Klubs die Einigung über den Transfer bekannt gegeben. Schon standesgemäßer sind da die 118 Millionen Euro, die Manchester City in Jack Grealish investierte, oder die 115 Millionen, die Romelu Lukaku dem FC Chelsea wert war.

Dass ManCity, das auch noch 180 Millionen Euro für Harry Kane an Tottenham Hotspur bezahlen wollte, und Chelsea »Big Spender« sind, ist freilich nicht neu. Laut einer Studie der FIFA lagen die beiden Klubs bereits im Zeitraum 2011 bis 2020 auf den Rängen eins und zwei bei den Transferausgaben. ManCity holte in diesen zehn Jahren 130 Spieler, Chelsea immerhin 90. Die teuersten Transfers der anderen vier Ligen nehmen sich diesmal eher bescheiden aus. Immerhin: Paris St. Germain, das Lionel Messi ohne Ablöse bekam, zahlte 60 Millionen für den früheren Dortmunder Achraf Hakimi, der FC Bayern 42,5 Millionen für Dayot Upamecano, die AS Rom 40 Millionen an Chelsea für Tammy Abraham, und Atletico Madrid 35 Millionen für Rodrigo de Paul an Udine.

Von den 18 Bundesligaklubs gab in diesem Sommer laut transfermarkt.de RB Leipzig das meiste Geld aus: 92,5 Millionen, etwa für Andre Silva (23), Josko Gvardiol (19) oder Angelino (18,8). Ilaix Moriba vom FC Barcelona (15) kommt nun dazu. Der 18-Jährige wurde gestern als Ersatz für den zu Bayern München abgewanderten Marcel Sabitzer verpflichtet und soll einen Vertrag bis 2026 erhalten. Allerdings nahm RB auch 112 Millionen Euro ein, unter anderem durch die Abgänge von Ibrahima Konate oder des »Bayern-Pakets« mit Sabitzer, Upamecano und Trainer Julian Nagelsmann.

Die deutschen Klubs sind offensichtlich darauf bedacht, angesichts gesunkener Einnahmen wegen der Corona-Pandemie solide zu wirtschaften. Auch Borussia Dortmund erzielte auf dem Transfermarkt einen Überschuss, nicht zuletzt dank der 85 Millionen Euro für Jaden Sancho von Manchester United. Die größte Ausgabe waren 30 Millionen Euro für Oranje-Ass Donyell Malen. Am Dienstag vermeldete der BVB zudem den Wechsel von Verteidiger Marin Pongracic vom VfL Wolfsburg. Der in Landshut geborene kroatische Nationalspieler wird zunächst für ein Jahr ausgeliehen. Aufsteiger SpVgg Greuther Fürth hat unterdessen den Schweizer Nationalstürmer Cedric Itten (24) auf Leihbasis vom schottischen Rekordmeister Glasgow Rangers verpflichtet. Das gab das Kleeblatt kurz vor Schließung des Transferfensters bekannt.



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