»Nach der Kündigung des Mietvertrags wurden die Schlösser ausgetauscht«, berichtet Leder. Er hat einen Anwalt eingeschaltet, der zunächst eine einstweilige Verfügung gegen die Stiftung Sprudelhof und deren Geschäftsführer Frank Thielmann erwirken will. Ziel: Für den nächsten geplanten Tango-Treff am 24. Februar soll das Badehaus 5 wieder zur Verfügung gestellt werden. Hat Leder damit Erfolg, wird möglicherweise eine Schadenersatzforderung folgen.
Seit Wochen gibt es eine Auseinandersetzung zwischen Leder und der Stiftung (die WZ berichtete). Zwei Jahre lang hatte der 51-Jährige Tango Argentino im Sprudelhof angeboten, zuletzt dreimal pro Monat. Stets hatte er nur einen Mietvertrag mit einer Laufzeit von einem Monat erhalten, konnte nicht längerfristig planen. Nach einem Gespräch mit dem Geschäftsführer der Stiftung im Herbst hatte sich der Tanzlehrer Hoffnungen auf einen Halbjahresvertrag gemacht. Stattdessen erhielt er im Januar plötzlich eine Mail mit der Kündigung. »Das ist völlig willkürlich geschehen«, sagt Leder.
Der 51-Jährige übt deutliche Kritik an Thielmann, der keinerlei Interesse an einer stabilen Vermietung der Räumlichkeiten im Sprudelhof habe, die denkmalgeschützten Badehäuser nicht vernünftig erhalte und sich nicht an Absprachen halte. »Ihm geht es nur darum, möglichst hohen Profit zu erzielen.«
Der Geschäftsführer weist alle Vorwürfe zurück, hat ebenfalls einen Anwalt eingeschaltet. Die Zusammenarbeit mit Leder sei beendet worden, weil er das Badehaus nach den Tango-Veranstaltungen nicht ordentlich gereinigt übergeben habe. Der Tanzlehrer bestreitet das.
Leder will nicht aufgeben. Er hat sich an Bürgermeister Klaus Kreß gewandt, an die Stiftungsaufsicht und den Denkmalschutz. Außerdem hat eine Unterschriftensammlung für den Erhalt des Tango-Angebots im Badehaus 5 begonnen. Entsprechende Listen werden auch am Sonntag, 17. Februar, im Badehaus 3 ausliegen. Im dortigen Bistro heißt es ab 19 Uhr »Tanzen und Schmausen«. Mark John Leder und Bistro-Betreiber Johann Auer-Mazza laden alle Bürger zu Tango und leckerem Essen ein. Beide möchten außerdem noch im Lauf dieses Monats ein Treffen aller Sprudelhof-Mieter organisieren. »Wir werden versuchen, die Missstände ans Licht der Öffentlichkeit zu zerren«, betont der Tanzlehrer.