28. Oktober 2018, 23:35 Uhr

Stimmen zu den Wahlergebnissen

28. Oktober 2018, 23:35 Uhr
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Von Erik Scharf

Jan Weckler (CDU, Landrat ): »Das Ergebnis ist wenig überraschend und spiegelt den bundesweiten Trend wider. Die Verluste für die CDU liegen keinesfalls in der Regierung von Ministerpräsident Volker Bouffier begründet, die lief in den vergangenen Jahren reibungslos. Vielmehr ist es die Berliner Performance, die zu den Verlusten führte. Wichtig ist, dass es keine rot-rot-grüne Regierung geben wird. Die Wahlbeteiligung war aus meiner Sicht gut, immerhin fanden diesmal keine Bundestagswahlen parallel statt.«

Lucia Puttrich (CDU, Europaministerin ): »Die Vermutung liegt nahe, dass die Bundesregierung in Berlin den Ausschlag für das Wahlergebnis gegeben hat. Es ist ärgerlich, dass obwohl die Menschen mit der Regierungsarbeit in Hessen zufrieden gewesen sind, wir das nicht in Stimmen umwandeln konnten. Warum das nicht gelungen ist, werden wir nun analysieren. Das gute Abschneiden der AfD im Wahlkreis II überrascht. Es scheint, als hätte die SPD viele Stimmen an die AfD verloren. Ich freue mich aber, dass alle CDU-Direktkandidaten in der Wetterau ihre Wahlkreise gewonnen haben. Das zeigt, dass die Menschen offenbar doch Vertrauen in unsere Arbeit haben.«

Stephanie Becker-Bösch (SPD, Erste Kreisbeigeordnete) : »Das Ergebnis ist nicht wie erwünscht. Berlin hat uns viele Steine in den Weg gelegt. Warum wollen uns die Wähler abstrafen, wenn wir seit 19 Jahren nicht an der Regierung sind? Das muss andere Gründe haben, über die wir uns Gedanken machen müssen.«

Lisa Gnadl (SPD, Landtagsabgeordnete) : »Es ist ein bitterer Tag für die hessische SPD. Bis zum Schluss haben wir sehr hart gekämpft. Wir haben die richtigen Themen gesetzt, aber die Menschen damit nicht erreicht. Ich sehe die Verantwortung für die Verluste nicht in Wiesbaden. Auf meinen vielen Hausbesuchen haben mir die Bürger zu verstehen gegeben, dass sie der Bundes-SPD einen Denkzettel verpassen wollen.«

Kathrin Anders (Grüne, Kreissprecherin) : »Das Ergebnis ist für uns ein toller Erfolg. Wir haben gezeigt, dass Inhalte mehr bringen als nur zu lamentieren. Wir sind bereit, die Verantwortung in der Regierung zu übernehmen, die Inhalte auch in die Tat umzusetzen.«

Michael Kuger (AfD, Direktkandidat Wahlkreis I) : »Wir fühlen uns als Wahlsieger, weil wir den größten Zuwachs aller Parteien erfahren haben. In unserer Fraktion werden starke Fachleute in ihrem Gebiet sitzen. Der Vorfall in Chemnitz im August hat verhindert, das wir unser Ziel von 15 Prozent nicht erreicht haben.«

Wolfgang Patzak (FDP, Direktkandidat Wahlkreis II) : Wir hatten einen für unsere Verhältnisse engagierten Wahlkampf und sind mit dem Ergebnis im Wetteraukreis und auf Landesebene zufrieden. Wir haben uns in den vergangenen Monaten ein eigenes Profil in der bunten Parteienlandschaft zugelegt, das freut mich besonders. Ich persönlich wäre nicht traurig, wenn wir nicht mitregieren würden, sondern in die Opposition gingen. Die Grünen müssen jetzt zeigen, ob sie ihre Versprechen halten können.« (Fotos: nic)



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