Das Schicksal eines afrikanischen Straßenjungen, der Kriegsgräuel, Vertreibung und Gewalt erlebt hat, steht im Mittelpunkt der Geschichte. Es geht aber auch um Mut, Freundschaft und Vertrauen in tiefe menschliche Verbindungen.
Der zehnjährige Straßenjunge Nelio wird schwer verletzt durch eine Schusswunde von dem Bäcker Jose aufgefunden. Er will nicht ins Krankenhaus. Er will Jose seine Geschichte erzählen, die Geschichte eines Kindes, dessen Dorf überfallen und niedergebrannt, dessen Familie von Soldaten ermordet wurde. Sie verschleppten ihn in die Berge und wollten ihn zwingen, einen Freund zu erschießen. Doch Nelio flieht in die große Stadt, wo er als Straßenkind lebt und dort zum Anführer einer Gruppe von Straßenkindern wird. So gut es geht, sorgen sie füreinander und geben sich Halt, bis es zu einer tragischen Begebenheit kommt, an deren Ende Nelio stirbt. In neun Nächten erzählt der Junge dem Bäcker sein Leben. Jose, zutiefst bewegt von Nelios Schicksal wird zum »Chronisten der Winde« - er verlässt sein bis dahin friedliches Leben und zieht los, um die Lebensgeschichte Nelios immer und immer wieder zu erzählen.
Das Theaterstück »Der Chronist der Winde« von Stefan Koch Spinnler, nach dem gleichnamigen Roman von Henning Mankell, gibt es an zwei Terminen in der Waldorfschule Wetterau zu sehen. Das Theaterstück ist geeignet für Kinder und ab 12 Jahre, der Eintritt ist frei.
Alles selbst gemacht
Gezeigt wird es am Freitag, 13. September, um 19 Uhr sowie am Samstag, 14. September, um 19 Uhr.
Wie in Waldorfschulen üblich, führen die Schüler das Stück nicht nur auf, sie gestalten mithilfe der Lehrer die gesamte Inszenierung selbst. Kulissen, Bühnenbild und Kostüme werden in vielen Wochen gemeinsam produziert. Dazukommen die Proben, der Einsatz der Bühnentechnik und schließlich die Erfahrung mit Aufregung und Lampenfieber im Rampenlicht zu stehen. Beim intensiven Vorbereiten dieser Gemeinschaftsproduktion wächst die Klassengemeinschaft zusammen, und für die Schüler sind diese Erfahrungen auch in vielen anderen Bereichen des Lebens wertvoll - nicht nur auf der Bühne, schreibt die Schule.