12. September 2017, 08:00 Uhr

Burgfestspiel-Bilanz

Jim Knopf und Sunset-Boulevard ziehen Besucher an

Die letzte Fanfare ist verklungen. Die Schauspieler sind abgereist. Zeit für die Burgfestspiel-Verantwortlichen, Bilanz zu ziehen: Was lief gut, was weniger gut.
12. September 2017, 08:00 Uhr
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Von Christine Fauerbach
Jim Knopf und die Wilde 13 ist ein Zuschauermagnet bei der den diesjährigen Burgfestspielen gewesen. Deshalb wird das Bühnenbild eingelagert, damit das Stück in die Burg zurückkehren kann. (Fotos: cf)

Nach den Burgfestspielen ist vor den Burgfestspielen. Zufrieden mit dem Verlauf der 31. Spielzeit, die am Sonntag endete, zeigen sich Intendant Claus-Günther Kunzmann und Bürgermeister Thomas Stöhr. Gemeinsam mit den Dramaturginnen Ruth Schröfel und Angelika Zwack zieht das Duo Bilanz. Obwohl der Sommer vom Wetter her eher zur Kategorie durchwachsen gehört und der frühe Beginn der Sommerferien Spuren bei den Besucherzahlen hinterlassen haben.

Zahlen können sich sehen lassen

Trotz allem können sich die Zahlen sehen lassen. 105 000 Festspielbesucher kamen, davon 55 679 zum Abendprogramm und 34 596 beim Theater für Kinder. Der Hit am Abend war Musical mit live Band »Sunset Boulevard« an. 16 394 Zuschauer sahen April Hailer als Norma Desmond. Die 60er-Jahre Revue »Summer in the City« sahen 15 298 Besucher, die Komödie »Diener zweier Herren« lockte 10 466 Burgfestspielbesucher. »Wie im Himmel« sahen 7816 Gäste und die Komödie »Ziemlich beste Freunde« 5705 Zuschauer.

Theater für Kinder

Beim Theater für Kinder steht das Musical »Jim Knopf und die Wilde 13« unangefochten mit 15 294 Besuchern an der Spitze. »Das Bühnenbild wird eingelagert, das Stück wird mit einigen Jahren Abstand erneut auf dem Spielplan stehen«, kündigt Intendant Kunzmann an. Das Schauspiel »Tintenherz« nach dem Roman von Cornelia Funke zog 11 159 Besucher in seinen Bann und die Familienoper »Figaros Hochzeit« von Wolfgang Amadeus Mozart sahen 8143 Opernliebhaber. »Viele Erwachsene nutzen die Gelegenheit, um sich eine gekürzte Opern-Fassung in deutscher Sprache anzuhören.«
 

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Claus-Günther Kunzmann, Ruth Schröfel, Angelika Zwack und Thomas Stöhr sind zufrieden mit ...

Im 87 Plätze großen Theaterkeller ab 23 Uhr fesselte die Bühnenfassung »Das Tagebuch der Anne Frank« von Ulrich Cyran über 4000 Besucher. In dieser Saison habe man viele Schulklassen abweisen müssen, so dass es in 2018 eine Wiederaufnahme geben werde. »Schauspielerin Vera Maria Schmidt und Musiker Vassily Dück haben die ersten zwölf Vorstellungen vor Klassen gespielt.« Die beiden Wiederaufnahmen »Er ist wieder da« und »Tschick« (bereits die zweite Wiederholung) lockten zu später Stunde nochmals über 1500 und knapp 1000 Theaterfreunde an. »Das Tagebuch der Anne Frank steht auch 2018 auf dem Spielplan«, versprechen sie.

Matineen am Sonntag

Bei den Matineen am Sonntag saßen über 7000 Gäste auf den Rängen, das sind rund 500 pro Vorstellung. Die Gastspiele sahen 2000 Besucher, das sind 700 Gäste pro Aufführung. Zusätzlich tourten die Ensembles mit neun Vorstellungen durch die Lande. Lust auf einen Besuch in der Wasserburg machten sie bei 2500 Zuschauern in Neuwied, Eppstein, Dreieichenhain und im Hof Grass bei Hungen. »Alles Spielstätten mit kleinen Besucherkapazitäten.«

Mit 105 000 Zuschauern liege die Spielzeit auf dem Level der vergangenen Jahre. Zum Vergleich: 2016 waren 107 000 Zuschauer da, davor 103 000.

Intendant Kunzmann und sein Team sind schon mit dem Planen der nächsten Festspiele beschäftigt. Die Besucher dürfen sich erneut auf einen vielseitigen Spielplan freuen, der eine ganz unterschiedliche Klientel ansprechen werde. Ziel ist es 2018 wieder »die zuschauerstärksten Festspiele« zu haben.

Zu den Alleinstellungsmerkmalen in Bad Vilbel gehöre das Programm für Kinder und Familien. »Das bieten keine anderen Festspiele in dieser Vielfalt und Breite.« Dazu kommen die theaterpädagogischen Angebote. Ausgebaut werden sollen die mobilen Fahrradständer und es wird über eine E-Bike-Ladestation nachgedacht. Denn: »Wir haben bei den Besuchern einen riesigen Zuspruch aus Bad Vilbel.«



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