26. Januar 2023, 21:52 Uhr

Zweiter Anlauf für Wirtschaftsplan

26. Januar 2023, 21:52 Uhr
legatis_jol
Von Joachim Legatis
Die Abfuhr von Abfalltonnen wie in der Alsfelder Altstadt kostet viel Geld, nun hat der Abfallverband ZAV den Wirtschaftsplan 2023 beschlossen. FOTO: JOL

Jeder Vogelsberger und jede Vogelsbergerin hat im vergangenen Jahr das Vierfache des eigenen Körpergewichts an Müll entsorgt. Auf rund 300 Kilogramm beziffert der Vorsteher des Abfallverbands ZAV, Dieter Boß, die Menge, die über die Tonnen für Bioabfall, Papier/Pappe, Kunststoff- und Metallverpackungen sowie über den Sperrmüll entsorgt wurde. Und dabei ist der Abfallberg geschrumpft, allein bei Restmüll waren es im Vorjahr 600 Tonnen weniger als im Jahr zuvor und beim Sperrmüll weitere 411 Tonnen.

Die Abfuhr und Entsorgung des Vogelsberger Müllbergs erfordert Geld und viel Arbeitszeit. Beides stand in der jüngsten Sitzung der ZAV-Versammlung unter Vorsitz von Ulrich Höhn (SPD) zur Diskussion.

In diesem Gremium mit Vertreterinnen und Vertretern der 19 Kommunen und des Kreistags wurde der Wirtschaftsplan 2023 verabschiedet. Die erneute Abstimmung war nötig geworden, weil in der vorherigen Sitzung im Dezember irrtümlich ein Abgeordneter mitgestimmt hat, der nicht stimmberechtigt war. Er nahm für die FW-Fraktion teil, war aber nicht der persönliche Stellvertreter, wie es vorgeschrieben ist.

Diesen Rechtsfehler korrigierte die Versammlung mit der erneuten Abstimmung, nachdem Höhn geprüft hat, ob alle Teilnehmer stimmberechtigt sind. Sie waren es - so fand der Wirtschaftsplan 2023 mit kleinen Änderungen eine Mehrheit von 22 (SPD, Grüne/Linke, FW, AfD) gegen 17 Stimmen (CDU, FDP).

Eingearbeitet wurden Änderungen auf Antrag von Grüne/Linke mit 2000 Euro für eine Abfallvermeidungsaktion und 4000 Euro für Repairinitiativen. Bei Ablehnung durch CDU-FDP beschlossen wurde auch, eine Verwaltungsleitung einzustellen, was SPD und FW beantragt haben.

Erlöse für Altpapier sinken rasant

Dabei betonte Vorsteher Dieter Boß, dass es aktuell eine effektive Struktur ohne Verwaltungsleitung gibt. »Wir arbeiten professionell«, sagte er, mit einer drei Personen zählenden zweiten Verwaltungsebene. Im Vergleich zum Zustand nach dem Tod des ehemaligen Geschäftsführers sei man sehr gut organisiert. Die Verantwortlichkeiten seien so aufgeteilt, dass immer eine Vertretung besteht. Auch bei Erkrankungen bleibe nichts liegen. Eine Änderung zum Wirtschaftsplan betrifft die Erlöse für Altpapier. Da die Papierpreise rasant gesunken sind, wird mit 180 000 Euro weniger Einahmen gerechnet.

In diesem Jahr kalkuliert man mit 445 000 Euro Einnahmen aus Papierverkauf, im Dezember waren es noch 626 000 Euro. Der Wirtschaftsplan 2023 sieht Ausgaben von rund 13,2 Millionen Euro vor. Bei den Ausgaben sind rund 14 Mio. angesetzt.



0
Kommentare | Kommentieren

Bilder und Videos