18. Dezember 2020, 21:49 Uhr

TNG kündigt Glasfaser für Mücke an

Schnelle Glasfaserleitungen werden immer wichtiger. So kann auch in Corona-Zeiten leichter von zu Hause aus gearbeitet werden. Nicht zu vergessen die Freizeit: Netflix und Co. verlangen geradezu nach schnellen Datenleitungen. Nach Jahren des Stillstands geht es im Kreis voran. Neben Platzhirsch Telekom mischen Goetel und TNG kräftig mit, wie sich in Mücke und Ulrichstein zeigt.
18. Dezember 2020, 21:49 Uhr
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Von Joachim Legatis
Unter der Ortsdurchfahrt Ulrichstein in Höhe des Sportplatzes lässt die Firma Goetel eine Röhre bohren, um Glasfaserkabel zu verlegen. FOTO: JOL

Frohe Botschaft für alle, die schon länger auf schnelles Internet warten. Nach und nach kommt im ganzen Vogelsberg der Ausbau mit Glasfaserleitungen voran. Jüngstes Beispiel ist die Gemeinde Mücke. So überraschte Bürgermeister Andreas Sommer die Gemeindevertreter mit dem Hinweis darauf, dass bereits in den nächsten Monaten das Telekommunikationsunternehmen TNG in Mücke aktiv werden will. Das Besondere: Es legt Glasfaser bis ins Haus. Die Telekom bietet nur Kupferleitungen auf dem letzten Abschnitt zwischen Verteilerkasten und Haus, ähnlich geht Mitbewerber Goetel vor. Dabei knüpft TNG an Vorarbeiten an, die bereits im nahe gelegenen Ulrichstein laufen. Dort sind ebenfalls drei Unternehmen für den schnellen Anschluss ans Datennetz am Werk. Konkurrent Goetel ist schon am Bauen.

Doch zunächst der Überblick für Mücke, dort will TNG »in Teilen der Gemeinde« eine Bedarfsermittlung zum Ausbau durchführen, wie ein Sprecher des Unternehmens bestätigt. Die Aktionsphase soll voraussichtlich im kommenden Februar beginnen. Die Vertriebsabteilung befinde sich bereits in der Abstimmung zur Reihenfolge der Ortsteile. Ergebnisse erwartet der Sprecher »in Kürze«.

Die Konditionen für den Anschluss an das Glasfasernetz sind die gleichen wie in anderen Bereichen des Vogelsbergs. Dazu gehört der kostenlose Bau der Hausanschlusszuleitung bei Abschluss eines Vertrages innerhalb der Aktionsphase mit 20 Metern Tiefbau auf dem kürzesten Weg von der Hauswand bis zum öffentlichen Grund.

Anschlüsse für Private und Firmen

Dafür müssen allerdings 40 Prozent der Haushalte in einem Ort mitziehen. Im neuen Jahr erhalten die Bürger dann Informationsmaterial und die Vertragsunterlagen per Post. Alle Infos werden auch unter www.tng.de zu finden sein. In Bernsfeld wird der Ausbau durch Goetel sehnlich erwartet, den Ort will die Firma bis Ende März anschließen, wie ein Sprecher sagt. In Ober-Ohmen und Höckersdorf sollen die Arbeiten im Februar und März abgeschlossen werden, wenn keine längere Frostperiode dazwischen kommt.

In Ulrichstein ist TNG mit Zentrale in Kiel seit Wochen in der Vermarktung. »Es sieht gut aus, wir sind deutlich über 40 Prozent«, sagt Bürgermeister Edwin Schneider.

Nur im von der Telekom ausgebauten Rebgeshain ist er nicht sicher, ob die geforderte Quote an Teilnehmern erreicht werden kann. Bislang ist Schneider überaus zufrieden mit der Zusammenarbeit. »Wir haben gute Erfahrungen mit dem Vertrieb und dem Einhalten des Zeitplans gemacht«. Das ist nach dem zögerlichen Ausbau im Vogelsberg in den letzten Jahren nicht oft gesagt worden.

Der Zeitplan von TNG sieht vor, mit dem Bau der Leitungen Anfang 2021 zu beginnen. Die Arbeiten werden sich voraussichtlich bis Ende 2022 hinziehen, sagt Schneider.

Bereits am Werk ist die Firma Goetel, die kürzlich Glasfaserleitungen unter der Ulrichsteiner Ortsdurchfahrt nahe dem Sportplatz verlegt hat. Dafür setzt das Bauunternehmen ein Horizontal-Bohrgerät ein. Goetel will nach Angaben Schneiders in fünf Stadtteilen zunächst den Glasfaseranschluss bis in einen Verteilerkasten im Ort legen. Der Hausanschluss funktioniert per Kupferleitung. Die Inbetriebnahme soll Ende Januar oder Anfang Februar erfolgen, berichtet ein Goetel-Sprecher. Später kann ein Glasfaserkabel bis ins Haus geführt werden. Schneller geht es für gewerbliche Anwender. So hat Goetel zugesagt, bis zum Jahresende das Ärztehaus in Bobenhausen direkt ans Glasfasernetz anzuschließen, was für den Betrieb der Praxis nötig ist. »Auf einmal geht es schnell. Konkurrenz belebt das Geschäft«, meint ein verblüffter Bürgermeister.

Die Telekom ist in Ulrichstein und Mücke für private und gewerbliche Kunden aktiv. Schnelle Leitungen wurden unter anderem nach Helpershain und Rebgeshain verlegt. In den vergangenen Monaten hat die Firma Unternehmen und öffentliche Einrichtungen im Auftrag des Kreises angeschlossen. Dafür sind Fördermittel aus Berlin geflossen.



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