Moni und Thomas - seit nun 16 ahren sind sie ein unschlagbares Team. 2009 gründen die beiden eine eigene Firma, die sich mit Qualitäts- und Umweltmanagement beschäftigt. Der Beruf ist ihre Leidenschaft, sie wollen etwas bewegen. 60-Stunden-Wochen sind keine Seltenheit. Beruflich pendeln sie.
In Kaufbeuren leben sie in einem historischen Altbau mitten in der Altstadt. Im Vogelsbergkreis haben sie ein altes Fachwerkhaus gekauft. Dort kümmert sich die promovierte Chemikerin um den Garten und die eigenen Bienen, stellt Seifen her - das ist der Ausgleich zum anstrengenden Job.
Egal ob im Beruf oder privat: Nachhaltigkeit ist das gemeinsame große Thema, das beide verbindet. Doch ihre Mission kostet Kraft. Um sich zu erholen, machen sie Städtereisen in Europa und lassen sich es an verlängerten Wochenenden gut gehen. Sie lieben ihr Leben so wie es ist. Und sie lieben einander.
Rötung in der Kniekehle entdeckt
Doch plötzlich ist alles anders. Monika entdeckt eine Rötung in der Kniekehle. Weil ihr die Stelle Schmerzen verursacht und Wochenende ist, geht sie vorsichtshalber in die Klinik. Dort vermutet man eine Venenentzündung und schickt sie mit Medikamenten wieder nach Hause. Am Montag sucht sie ihren Hausarzt auf, weil die Schmerzen zunehmen. Dieser macht sofort ein großes Blutbild.
Am nächsten Tag ist sie gerade mit einem Kunden im Gespräch, als sie einen Anruf erhält, der ihr Leben schlagartig verändern wird: Ihr Hausarzt teil ihr mit, dass sie mit großer Wahrscheinlichkeit Blutkrebs habe. Der Schock ist so groß, dass sie sofort in sich zusammensackt. »Ich stand vollkommen unter Schock, damit hatte ich in keiner Sekunde gerechnet. Wer denkt bei eine Rötung in der Kniekehle schon an Leukämie? Eine solche Nachricht zieht einem den Boden unter den Füßen weg. Auf so etwas kann man sich nicht vorbereiten. Das ist wie ein Schlag, dem man nicht ausweichen kann«, erinnert sich Moni.
Der Kunde, der Monis Zusammenbruch miterlebt, lässt sie nicht alleine und bringt sie in die Uniklinik Augsburg. Thomas ist inzwischen auch informiert, er fährt sofort nach Hause, packt für Moni einen Koffer, darf diesen in der Klinik wegen Corona aber nur abgeben. Keine Chance, Moni in die Arme zu nehmen. »Die Nachricht war auch für mich ein ungeheurer Schock. Moni war vollkommen zerschmettert. Die Diagnose kam aus heiterem Himmel. Erst haben wir geheult, dann aber sofort versucht, eine Haltung zu finden, die Moni durch die kommenden Wochen trägt.«
Beide sind es gewohnt, in schwierigen Situationen nach Lösungen zu suchen. Das hilft ihnen jetzt. Sie versuchen das Thema zu versachlichen, um handlungsfähig zu bleiben. Als Naturwissenschaftlerin will Moni alles wissen und verstehen. Der Krebs soll nicht die Führung übernehmen. Moni möchte weiterhin am Alltag teilnehmen. Trotz Chemo und Corona, trotz Besuchsverbot. Also arbeitet sie stundenweise vom Krankenbett aus.
Das bringt sie auf andere Gedanken. Parallel dazu hat Thomas das »Team Moni« gegründet, bestehend aus den engsten Freunden. Sie schreiben, chatten, machen Video-Calls und virtuelle gemeinsame Frühstücke am Bildschirm. Von morgens bis abends wird Moni begleitet. Und sie haben eine gemeinsame Vereinbarung: alles darf gesagt werden, Überforderung, Ängste, schlechte Tage - nichts ist tabu. Aber nichts Privates dringt nach außen. So bewegen sie sich im geschützen Raum, in dem übrigens auch gelacht werden darf. »Dieses Team ist unendlich wertvoll für uns. Wir kennen und vertrauen uns. Moni kann und darf sich an schlechten Tagen auch mal gehen lassen. Alle helfen, wo sie können. Selbst Care-Pakete werden im Krankenhaus für Moni abgegeben, damit sie sich über leckeres Essen freuen kann und nicht abnimmt«, erklärt Thomas.
Moni ist eine Kämpfernatur. Aber alleine kann sie es nicht schaffen. Nur ein passender Stammzellspender kann ihr Leben retten. Das heißt: sie kann nur überleben, wenn es - irgendwo auf der Welt - einen Menschen mit nahezu gleichen Gewebemerkmalen gibt, der zur Stammzellspende bereit ist. »Seit einer kleinen Ewigkeit gehen wir Seite an Seite. Wir lieben und brauchen uns. Moni ist nicht nur meine Frau, sie ist auch meine beste Freundin und meine Lebenskomplizin. Uns gibt es nur im Doppelpack. Ein Leben ohne sie kann ich mir nicht vorstellen.
Deshalb bitte ich alle: lasst euch registrieren. Damit schenkt ihr Moni Hoffnung auf das Größte, was es gibt - einfach nur leben zu dürfen! Allen, die sich an dieser Aktion beteiligen, danken wir von ganzem Herzen«, schreibt Ehemann Thomas.