06. September 2021, 21:48 Uhr

Mit E-Mobil auf Luthers Spuren

06. September 2021, 21:48 Uhr
Avatar_neutral
Von Jutta Schuett-Frank
Mit einer Elektro-Droschke befährt eine Gruppe den Lutherweg und macht Station vor der Kirche. FOTO: SF

Mücke-Ober-Ohmen (sf). Dieser Tage konnte man ein seltsames Gefährt in den Gemarkungen des südwestlichen Vogelsbergkreises und auf Straßenabschnitten entdecken. Mit einem historischen E-Mobil wurde die Reise Martin Luthers von Worms zur Wartburg nachempfunden. Fahrzeug und eine dazugehörige illustre Gesellschaft machten unter anderem in Ober-Ohmen beim historischen Kirchturm Station. Die gesamte Reisestrecke beläuft sich auf rund 225 Kilometer und wird in 9 Tagesetappen bereist. Die Reisegesellschaft fuhr am Samstag von Grünberg kommend über Ober-Ohmen nach Romrod und erreichte abends ihr Tagesziel Grebenau.

Am Samstagvormittag staunte man nicht schlecht, als eine historische E-Kutsche bis unmittelbar vor das Kirchengebäude fuhr.

Der weitere Reiseverlauf führt nach Bad Hersfeld, Berka/Werra und Eisenach. Dann geht es über Möhra nach Steinbach und von dort zur Wartburg.

Führung im Elisabethenturm

Stellvertretend für Bürgermeister Andreas Sommer begrüßte Beigeordnete Jutta Schütt-Frank die illustre Reisegesellschaft. Der strahlend blaue Himmel und viel Sonnenschein begleiteten die Reiseteilnehmer. »Kutscher« Norbert Elsner chauffierte das Fahrzeg perfekt, und in Ober-Ohmen zählten zu den Gästen die beiden Initiatoren dieser historischen Fahrt, Marcus Malsch und der ehemalige Landrat von Schmalkalden-Meiningen, Ralf Luther, alias Dr. Martinus Luther. Marcus Malsch, ebenfalls Politiker und ein Herzensvertreter von Steinbach, Bad Liebenstein und der Region, war es ein persönliches Anliegen, die Stadt des Überfalls auf Martin Luther in Szene zu setzen. Im Steinbacher Glasbachgrund war der Reformator zum Schein entführt worden. Mit an Bord waren auch der Intendant des Comödienhauses Bad Liebenstein, Dr. Christian Storch, und seine Mitarbeiterin Mareen Weber.

In Ober-Ohmen wurde den Reisenden der Elisabethenturm gezeigt, ein massiver Kirchturm aus dem 13. Jahrhundert. Das Faszinierende darin sind die Wandmalereien, die vermutlich aus dem frühen 14. Jahrhundert stammen. Vom Kirchenvorstand erläuterte Edith Schneider die einzelnen Bilder. Sämtliche Bilder handeln von »starken Frauen«.

Den Gastgebern wurden von »Martinus Luther« Schriftstücke überreicht über die neuen »95 Thesen«, die das Land jetzt brauche. Diese Zettel galt es, auszufüllen und wieder zurückzugeben.

Die Reisegesellschaft fühlte sich wohl, es wurde ein kleiner Imbiss gereicht und dann auch das Luther-Obst, die Äpfel. Man trug sich in das Gästebuch der Kirche ein, erhielt noch einen Lutherstempel und eine Holzmarkierung. Die Botschafter Thüringens lieferten Info-Material und ein leckeres Bier aus einer Steinbacher Brauerei. Auch ein gemeinsamer Nenner, die Herstellung von Messern in Ober-Ohmen und in Steinbach, wurde gefunden. Jetzt ist man in Mücke um zwei »Luther-Messer« reicher.



0
Kommentare | Kommentieren

Bilder und Videos