03. Februar 2023, 21:22 Uhr

Mit 2er-Abi Arzt werden

03. Februar 2023, 21:22 Uhr
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Aus der Redaktion
Carina Diezemann

Bleibt das Medizinstudium ein Traum oder kann ich vielleicht mit einem 2er-Abi-Schnitt doch noch Hausarzt werden? »Ja, das geht«, sagt Carina Diezemann von der Fachstelle Gesundheitliche Versorgung beim Vogelsbergkreis. »Das Land setzt nämlich sein Landarztprogramm fort: Ab dem Wintersemester 2023/24 kann man Medizin studieren - ohne Numerus clausus. Bedingung ist: Man muss später als Hausarzt im ländlichen Raum oder als Facharzt im Gesundheitsamt arbeiten«, so Diezemann. Das Bewerbungsportal ist noch bis zum 28. Februar freigeschaltet. Gestärkt werden sollen die hausärztliche Versorgung und der öffentliche Gesundheitsdienst (ÖGD) in Hessen, denn eine spätere Tätigkeit in einem dieser Bereiche ist Voraussetzung für den Zugang zu den quotierten Plätzen für ein Studium der Humanmedizin. Es werden also ganz gezielt Interessierte angesprochen, die später als Hausarzt im ländlichen Raum oder als Facharzt im Gesundheitsamt arbeiten wollen.

Im zweistufigen Auswahlverfahren steht nicht der Notendurchschnitt des Bewerbers im Fokus, vielmehr kommt es auf die persönliche und die fachspezifische Eignung an. Förderlich sind zum Beispiel Erfahrungen in einschlägigen Ausbildungen, beruflicher Tätigkeit, im Ehrenamt oder im Freiwilligendienst. Die Studienplätze werden in einem zweistufigen Bewerbungs- und Auswahlverfahren durch das Landesamt für Gesundheit und Pflege vergeben. Studienstart ist im Oktober 2023.

Insgesamt werden 7,8 Prozent der hessischen Medizinstudienplätze an den Unis in Frankfurt, Gießen und Marburg reserviert. Das sind bis zu 6,5 Prozent für spätere Hausärzte und bis zu 1,3 Prozent für eine spätere Beschäftigung in einem der 24 hessischen Gesundheitsämter. Während des Studiums werden die Studenten im Rahmen des »Hessischen Weges« von den drei beteiligten Unis mit einem besonderen Seminar- und Mentorenprogramm unterstützt und so auf ihre spätere Tätigkeit gezielt vorbereitet. Der Vogelsbergkreis und die niedergelassenen Hausärzte werden sich hieran aktiv beteiligen.

Der Studienplatz ist an klare Bedingungen geknüpft. Nach ihrer fachärztlichen Weiterbildung in den Fachrichtungen Allgemeinmedizin, Innere Medizin, Kinder- und Jugendmedizin oder Öffentliches Gesundheitswesen werden die ausgebildeten Ärzte ihren Beruf vertragsgemäß für zehn Jahre in einer medizinisch unterversorgten oder von Unterversorgung bedrohten Region oder im öffentlichen Gesundheitsdienst ausüben. FOTO: PM



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