Noch einmal richtig ranklotzen hieß es bis Ende Juli für das fairkaufs-Team des klimafaireins Oberhessen: Gemeinsam mit vielen Mitstreitern gaben sie noch einmal richtig Gas, damit die fair gehandelte, unverpackte Ware pünktlich zum August auf die oberhessischen Märkte und in den ersten Unverpacktladen Nieder-Ohmens kommen konnte. Nun ist beides seit einigen Wochen am Start: der fairkaufswagen auf der Straße und der fairkaufsladen in Nieder-Ohmen.
Während der rollende Unverpacktladen schon den ganzen August lang seine Kreise auf den Märkten der Region zog, öffnete Mitte August auch der Laden in Nieder-Ohmen erstmals seine Pforten. Mit Leon Ruckelshaussen konnte der klimafairein dafür einen ausgebildeten Einzelhandelskaufmann als Hauptverantwortlichen gewinnen. Er wird den Laden in der Untergasse 3 dienstags bis freitags von 11 bis 19 Uhr öffnen und samstags von 9 bis 17 Uhr. Dort gibt es neben den zahllosen Produkten, die überwiegend aus der Region kommen, vielmals in Bioqualität hergestellt sind und natürlich unverpackt angeboten werden, auch eine kleine Kaffeebar, die zum Verweilen einlädt und sich für den einen oder anderen kleinen Dorfplausch anbietet.
»Wir freuen uns wirklich sehr, dass wir es so weit geschafft haben und hoffen jetzt natürlich auf gute Resonanz«, gibt Jannik Reichel vom Ladenteam bekannt. »Dass wir jetzt losfahren konnten, verdanken wir einem riesengroßen ehrenamtlichen Einsatz unserer Vereinsmitglieder, allen Menschen, die uns beim Crowdfunding mit einer Summe unterstützt haben, und natürlich unseren Lieferanten, die wir alle gar nicht lange überzeugen mussten«, freut sich Jonas Naumann vom fairkaufs-Team.
Breite Produktpalette
Die Produktpalette des fairkaufsladens wie des fairkaufswagens erstreckt sich über den gesamte Haushaltsbedarf: Reinigungsmittel und Hygienebedarf, trockene Lebensmittel wie Reis und Mehl, Getreide, Nudeln oder Gewürze, aber auch Tee, Kaffee und Schnuggel. »Wer bei uns einkauft, sollte natürlich seine eigenen Behälter mitbringen«, informiert David Semmler, einer der Initiatoren des fairkaufs-Projekts Oberhessen, »aber man kann sich auch unserem Mehrwegsystem anschließen, das wir auf dem Wagen und im Laden anbieten.« Wie im Laden wurde auch am fairkaufswagen eine kleine Kaffeeecke eingerichtet, die einen ruhenden Pol im Marktgeschehen bilden kann.
Es ist ein ausgewogenes, mit viel Sachkenntnis und einer Portion Pragmatismus zusammengestelltes Sortiment, das manchmal zugunsten von Regionalität auf Bioqualität verzichtet. »Insgesamt können wir stolz auf dieses Angebot sein, das auch ein Zeichen für die Vielfalt und Leistungsfähigkeit unserer Region setzt«, betont Leon Kreuder, ebenfalls im fairkaufs-Team verantwortlich. Gemeinsam mit seinen Vereinskollegen ist er in den ersten Einsatzwochen mit dem fairkaufswagen auf Tour, um zu schauen, ob alles so läuft, wie sie es sich ausgedacht hatten, und ob die personelle Ausstattung auf dem Wagen passend ist. Fünf geringfügig beschäftigte Kräfte, die Spaß am Verkaufen und Freude an der Idee der Nachhaltigkeit haben, hat der rührige Verein eingestellt. »Und natürlich wollen wir vor Ort und aus erster Hand erleben, wie unsere Idee bei den Menschen ankommt«, fügt Kreuders Vereinskollege Tim Franke hinzu.
klimafaireins-Vorstand Dr. Thorsten Reichel freut sich mit dem gesamten Verein über die gelungene Umsetzung des Projekts: »Mit dem Unverpacktladen und dem fairkaufswagen bewegt sich die Region Oberhessen ein gutes Stück weiter in Richtung verantwortungsbewusster Umgang mit den Ressourcen - die gute Resonanz in den ersten Wochen lässt hoffen, dass die Menschen in der Region diesen Gedanken mittragen.«
Mehr Informationen zum klimafairein findet man unter www.klimafairein.de.