Mücke (rs). Mücke hat Großes vor für die Zukunft: Rund drei Millionen Euro werden laut Haushaltsentwurf in die Verbesserung von Kindertagesstätten investiert, über eine Million Euro fließen in die Erstellung von Neubaugebieten. Die Verwaltung geht also mit Optimismus in die Zukunft. Etwas gebremst beziehungsweise modifiziert und in andere Bahnen gelenkt wurde die Euphorie durch Anträge der Fraktionen bei den Haushaltsberatungen.
So trug Bernd Stock für die Koalition aus SPD und FW eine ganze Reihe von Änderungswünschen vor. Beim Brandschutz in der Kindertagesstätte Ober-Ohmen müsse geklärt werden, in welchem Rahmen der Brandschutz verbessert werde, und man sollte im Etat klar ausweisen, was im laufenden Jahr noch realistisch umzusetzen ist. Auf diese Weise könne das Volumen gestrafft werden. Denn es sei absehbar, dass alle geplanten Bauprojekte 2021 nicht mehr zum Abschluss kommen könnten. Beispielsweise würden zudem die beiden Kita-Erweiterungen in Merlau und Groß-Eichen nicht im Haushaltsrahmen abgeschlossen werden. Möglicherweise würden etwa 75 Prozent im laufenden Jahr umgesetzt.
Die Ausstattung der öffentlichen Räume muss mit der Zeit gehen, und in diesem Sinne sollen Beamer für Dorfgemeinschaftshäuser angeschafft werden. Hintergrund ist laut Bürgermeister Andreas Sommer der Wunsch von Ortsbeiräten. Ausgerüstet werden sollten Flensungen, Nieder-Ohmen und Bernsfeld. Die Koalition gab zu bedenken, in Flensungen werde ein Beamer vielleicht zweimal im Jahr genutzt, da sollte man besser einen leistungsfähigen anschaffen, der mobil sei und überall genutzt werden könne. Hannelore Hannelore Rühl (SPD) wies darauf hin, dass die eigentliche Anregung sei, die Geräte in der Verwaltung vorzuhalten und dort auszuleihen. So hätten alle Dorf- gemeinschaftshäuser etwas davon.
Investitionen gegen Wasserverluste
Verluste im Wasserleitungssystem sind seit Jahren ein Problem in Mücke. Deshalb regte die Koalition an, für die Lecksuche 50 000 Euro mehr einstellen und gegebenenfalls schon zu reparieren. Bürgermeister Sommer berichtete dazu, erst komme ein Gutachten, und auf dieser Grundlage solle investiert werden.
In Merlau wollen Handelsfirmen Niederlassungen erweitern. Die Koalition hält es deshalb für sinnvoll, wenn man dort das Mischgebiet erweitert. Dazu soll es einen Ansatz von 50 000 Euro geben. Der Bürgermeister gab aber zu bedenken, das Ausweisen eines neuen Mischgebietes sei derzeit personell nicht zu bewältigen ist. Günter Zeuner (FW) hält entgegen, nach einer Umfrage gehe es ganz konkret um Drogeriemarkt, Bäckerei etc. Nur müsse der bestehende Bebauungsplan in Hinblick auf ein Mischgebiet abgeändert werden. Dabei geht es um die Fläche unterhalb des Kindergartens. Letztlich einigte man sich hinsichtlich der Umsetzung auf den Begriff zeitnah.
Für die Verbesserungen am Bahnhof Mücke sind der Koalition die eingestellten Beträge von 35 000 Euro und weiteren 75 000 Euro 2022 zu wenig. Laut Günter Zeuner ist das auch eine Weiterentwicklung des Grünen-Antrages, das Umfeld des Bahnhofes für Wartende angenehmer zu gestalten. Dr. Anneliese Brunn (CDU) regte einen Ortstermin mit Bauausschuss und Planer an, um auch etwas über Förderfähiges zu erfahren. Außerdem sollten so die verschiedenen Anregungen zusammen gefasst werden. Das sollte der neuen Gemeindevertretung überlassen werden. »Es bringt uns nicht weiter, wenn wir das nicht als Ganzes sehen.« Dr. Udo Ornik (Grüne) ergänzte, man solle eine Summe festlegen, die man auszugeben bereit sei. Er erinnerte daran, dass seither schon mal ein VGO-Berater da gewesen sei, der alles rund um eine Aufwertung des ÖPNV angeführt habe.
Für die CDU regte Prof. Hubertus Brunn an, rund 21 000 Euro mehr für eine bessere Entlohnung am Bauhof vorzusehen. Sechs Stellen sollten angehoben werden. Denn es sei zunehmend schwierig, geeignetes Personal zu finden. Außerdem sollten 200 000 Euro für eine neue Verbindungsleitung vom Hochbehälter Hohenrod nach Nieder-Ohmen vorgesehen werden, um die Wasserverluste zu mindern. Die im vergangenen Jahrhundert noch übliche Gewerbeausstellung solle wieder aufgegriffen werden, dazu solle es 5000 Euro Wirtschaftsförderung geben.
Die Grünen halten laut Ornik 125 000 Euro für sonstige Ausgleichsmaßnahmen für nötig, weil es einen großen Stau gebe. Zudem sollten für die Beschattung von Spielplätzen 20 000 Euro und 80 000 Euro für eine zentrale Freizeitanlage vorgesehen werden. Auch die Grünen wünschen mehr Fördermittel für den Bahnhof Mücke sowie Maßnahmen gegen die Wasserverluste.