25. Mai 2021, 21:46 Uhr

Für Feste und schnelles Internet

25. Mai 2021, 21:46 Uhr
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Von Joachim Legatis

Glasfaser, Raser auf der Durchgangsstraße und Einsatz für das Dorf sind zentrale Themen in Büßfeld. Davon sind Melanie Keller und ihre Mitstreiter im Ortsbeirat überzeugt. Dieser Tage nahm das demokratisch gewählte Gremium seine Arbeit auf, und die fünf Mitglieder sind schon mittendrin im Planen, wie das Leben in dem Homberger Ortsteil schöner gestaltet werden kann.

Dabei geht es ihnen neben politischen Themen vor allem um eine Besonderheit des Ortes, wie Ortsvorsteherin Keller sagt. »In Büßfeld wird die Geselligkeit großgeschrieben, deshalb bleiben auch viele junge Leute im Dorf.« Das gemeinsame Feiern wird allerdings seit einem Jahr durch die Corona-Maßnahmen ausgebremst. So wollte die Dorfgemeinschaft bereits im vergangenen Jahr einen Weihnachtsmarkt ausrichten, aber Corona ließ das nicht zu. Wie bei früheren Festen will das Quintett »alle Vereine dafür begeistern«. Schließlich geht es ja auch nicht um ein Fest nur für einen Verein.

In den vergangenen Tagen hat der Ortsbeirat bereits gezeigt, wofür so ein Gremium da ist. Kinder aus dem Ort haben angefragt, ob sie einen Bolzplatz bekommen können. Schnell geklärt war, dass die Wiese neben der Tischtennishalle genutzt werden kann. Nina Sang hat kurzerhand in der Homberg-Gruppe bei Facebook nach Toren gefragt. »Es hat keine Stunde gedauert, und da hat sich jemand aus Gontershausen gemeldet, wir könnten seine Tore kostenlos haben«, freut sie sich.

Die Internetplattformen seien eine schnelle Möglichkeit, sich auszutauschen und Unterstützung zu erfragen. Das zeigten auch die weiteren Reaktionen. So haben manche Spenden in Aussicht gestellt, wenn die Büßfelder Tore anschaffen wollen. »Da gab es wirklich eine große Hilfsbereitschaft«, strahlt Sang über die Maske hinweg. Der Eintracht-Fanclub hat Leibchen und Bälle zugesagt.

Becher aufsammeln am Straßenrand

Für Stephan Altvater ist das ein gutes Beispiel dafür, wie man die Jugend im Ort halten will. Die Beiräte wollen zuhören und für die Umsetzung von Ideen da sein.

Keller denkt dabei auch an die Natur. So soll eine Aktion »Saubere Landschaft« laufen, um rund um das Dorf Müll zu sammeln. Stefan Moser meint, dass insbesondere Fastfood-Verpackungen und Becher aus fahrenden Autos geworfen und dann in die Landschaft geweht werden. Auch eine solche Aktion mit Kindern und Erwachsenen bietet Gelegenheit, gesellig zusammenzukommen. So ist klar, »dass man sich danach auf ein Würstchen vom Grill zusammensetzt«, sagt Keller.

Schnelles Internet auf der Kippe

Eine lebhafte Diskussion löst die geplante Glasfaseranbindung des Ortes aus. Denn gerade für junge Familien ist eine schnelle Datenleitung wichtig. So ist der Ortsbeirat im Gespräch, wie man am besten erreichen kann, dass die Glasfaserkabel zügig verlegt und angeschlossen werden. Aktuell konkurrieren die Firmen TNG und Goetel um Kunden im Ort. Beide streben an, Vorverträge mit 40 Prozent der Haushalte zu machen. Die Sorge ist, dass keiner von beiden das Quorum erreicht.

Ein Ergebnis der Diskussion im Ortsbeirat ist, dass sich die Ortsvorsteherin mit der Stadtverwaltung in Verbindung setzt, um ein gemeinsames Vorgehen abzusprechen. Am besten wäre, wenn man sich auf einen Anbieter verständigen könne, um die Mindestteilnehmerzahl für den Bau zu erreichen.

In Kontakt mit der Stadtverwaltung steht der Ortsbeirat schon seit Jahren wegen eines großen Ärgernisses. Auf der Durchgangsstraße sind viele Pkw- und Lkw-Fahrer rücksichtslos unterwegs. Neben der Lärmbelastung geht es da besonders um den Schutz der Kinder vor Unfällen.

»Selbst ich bin schon zweimal fast überfahren worden. Ich hatte an der Ampel grün, aber die Lkw-Fahrer sind einfach drübergebrettert«, kritisiert Constantin Töpper. Deshalb wird den Kindern eingeschärft, nur dann über die Straße zu gehen, wenn die Fahrer an einer roten Ampel angehalten haben.

Die Sorge ist groß, dass der Verkehr auf der Strecke zwischen der Kernstadt und der Autobahn noch zunimmt. Auch nach dem Bau der A 49 rechnet man vor Ort damit, dass zumindest bei Staus am Ohmtaldreieck mehr Fahrzeuge auf der Gießener Straße durch den Ort rasen.



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