Die Stadt Homberg präsentiert im Rahmen der Kulturwochen »Ohm sweet Ohm« gleich zwei Open-Air-Kinoabende, darunter am kommenden Samstag, 7. August. Wo bitteschön liegt denn Pohjanjoki? Nein, man braucht es nicht auf der Karte zu suchen, es handelt sich um einen Fantasienamen. Mika Kaurismäki, der finnische Regisseur, verortet seine Geschichte von Master Cheng in Pohjanjoki im magischen Lappland. In Deutschland hatte der Film seine Premiere bei den Nordischen Filmtagen Lübeck 2019, wo er von allen Filmen am schnellsten ausverkauft war und zudem den Publikumspreis des Festivals erhielt.
Leise und liebenswürdig
Ein Koch aus Shanghai (Cheng) trifft mit seinem Sohn auf eine Restaurantbesitzerin (Sirkka) in Finnland. Ebenso beharrlich wie glücklos fragt der freundliche Mann jeden ihrer Gäste nach einem ominösen Finnen, dessen Name ob der Aussprache nur Rätselraten auslöst. Dies weckt das Mitgefühl und von vorneherein ahnt man, was passieren wird. Aber das ist kein Nachteil dieses Films. Vielmehr erinnert Kaurismäki daran, dass manchmal schon eine warme Suppe und ein Blick auf einen See das Leben besser machen können und alles, was wir brauchen, ein wenig Hoffnung ist. Da Cheng Koch ist, ist Essen für ihn auch eine eigene Philosophie, die so manches heilen kann. Und schon bald kann er die Dorfbewohner nicht nur von so manchen Erkrankungen heilen, sondern auch von seinem Essen überzeugen. Dass dieser liebenswürdige, leise Film überzeugt, liegt auch an den guten Schauspielern. Alles erlebbar am Samstag, 7. August, ab 20 Uhr (Filmbeginn mit Einbruch der Dunkelheit) in der Innenstadt unterhalb des Rathauses.
Traumhafte Ausblicke
Am Sonntag geht das Open-Air-Kino weiter mit » Vogelfrei - ein Leben als fliegende Nomaden«. Im Sommer 2012 bricht ein Paar mit einem fliegenden Dreirad zu einer Abenteuer-Weltreise auf, die bislang zu keinem Ende gefunden hat. Von den ersten vier Jahren berichtet ihre Dokumentation. Andreas Zmuda und Doreen Kröber würden sich als Extrem-Abenteurer bezeichnen und setzen sich Anfang der 2010er Jahre ein großes Ziel: Sie geben ihr Berliner Zuhause auf, um die Welt fliegend zu erkunden - als Nomaden mit Blick von oben. Was am Ende dabei herauskommen soll, ist bei Anbruch der Reise noch unklar. Dennoch entscheiden sich beide, das Publikum an ihren Besuchen in 33 Ländern des nord- und südamerikanischen Kontinents stets teilhaben zu lassen, berichten informativ, sehr unterhaltsam und manchmal auch mit viel Witz über ihre einzigartigen Erlebnisse und über Begegnungen mit Einheimischen. Es gibt traumhafte Luftaufnahmen von türkisblauen Riffen und Salzseen in Wüsten oder ockergelben Flüssen, die sich durch den grünen Dschungel schlängeln. Fast immer mit im Bild: das Trike und seine beiden dem Wetter ausgesetzten Piloten. Erlebbar am Sonntag, 8. August, ab 20 Uhr (Filmbeginn wieder mit Einbruch der Dunkelheit) in der Homberger Innenstadt unterhalb des Rathauses.
Die Zahl der Eintrittskarten ist beschränkt und man kann bereits ab Mitte Juli in der Homberger Buchhandlung Karten im Vorverkauf erhalten. Restkarten können an der Abendkasse erworben werden.