16. März 2021, 21:30 Uhr

Erdarbeiten und Brückenbau

Die Bäume sind abgeholzt. Nun legen die Bagger auf der Trasse für die A 49 bei Homberg los. Dabei geht es um Erdarbeiten, um das Gelände zu nivellieren, und um erste Bauarbeiten. So will die Bau-Arbeitsgemeinschaft in diesem Jahr bereits erste Brücken und Regenrückhaltebecken errichten. Ein eigenes Betonwerk wird bei Stadtallendorf gebaut.
16. März 2021, 21:30 Uhr
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Von Joachim Legatis
Mit schwerem Gerät sind die Bauarbeiter am Werk.

Nach den Harvestern kommen die Bagger. Mit dem Ende der Fällperiode in den Wäldern bei Dannenrod und Maulbach bereitet die Bau-Arbeitsgemeinschaft (Bau-Arge) aus den Bauunternehmen STRABAG und Leonhard Weiss die nächsten Arbeitsschritte zum Bau der Autobahn vor.

Dabei werden in diesem Jahr gleich mehrere Bereiche angegangen, wie STRABAG-Sprecherin Birgit Kümmel erläutert. So werden entlang der Trasse zunächst die Baustelleneinrichtungen hergestellt, Baustraßen errichtet, Vermessungsarbeiten durchgeführt und temporäre Schutzzäune aufgebaut.

Ein von der Öffentlichkeit stark beachtetes Thema sind auch die restlichen Rodungsarbeiten, die für den Bau des Betonbandes mit einer reinen Fahrbahnbreite von 27 Metern notwendig sind. Kümmel betont, dass keine Bäume gefällt werden sollen, vielmehr gehe es um das Entfernen der Wurzelstöcke von bereits gefällten Bäumen. Dazu kommen die ersten Erdbaumaßnahmen, denn die Autobahn soll ohne große Steigungen und Gefälle durch die hügelige Vogelsberg-Landschaft geführt werden. Bevor der Untergrund für die Betonfahrbahn eingebaut werden kann, muss das Gelände modelliert werden.

Das bedeutet den Abtrag von Erdschichten an einigen Stellen und den Einbau von Erdmaterial an anderen. So ist im Bereich des Dannenröder Waldes ein Einschnitt von bis zu zwölf Metern vorgesehen. In der Summe kommen Überschussmassen zusammen, die teilweise für Wälle genutzt werden. Auch die Bevölkerung von Appenrod hofft darauf, solche Wälle als Lärmschutz zu erhalten. Viele Tonnen Überschussmaterial müssen entsorgt werden.

Mobiles Betonwerk

Zu den Erdarbeiten kommen in diesem ersten Baujahr Arbeiten an der Fernableitung, die Abwässer aus den Regenrückhaltebecken der Autobahn im Bereich des Gleentals zur Klein unterhalb des Ortes Niederklein transportieren soll. Zudem nehmen die Arbeiter »diverse Brückenbauwerke und Regenrückhaltebecken« in Angriff.

Für die Brücken, Tröge und später die Fahrbahn wird eine große Menge Beton benötigt. Die Bau-Arge hat sich mittlerweile für ein Areal in Stadtallendorf als Standort für eine mobile Betonmischanlage im Umfeld der A49-Baumaßnahme entschieden. Die behördliche Genehmigung ist erfolgt, wie Kümmel mitteilt. Die entsprechenden Verträge mit der Stadt Stadtallendorf sind in der Endphase.

Bei der Gesamtbaumaßnahme des A 49-Lückenschlusses zwischen Treysa und Gemünden werden rund 160 000 Kubikmeter Beton verarbeitet. Für die einzelnen Brückenbauwerke werden abhängig von der gewählten Gründungsvariante und Bauweise unterschiedliche Betonmengen zwischen 3000 und 35 000 Kubikmetern benötigt. »Bei Baumaßnahmen solcher Größenordnung ist eine mobile Betonmischanlage in Baustellennähe unabdingbar, um die Betonversorgung bestmöglich sicherzustellen«, wie Kümmel erläutert.

Die Betonmischanlage wird ab Mitte dieses Jahres gebraucht, der Aufbau soll im April beginnen. Es handelt sich um eine temporäre Anlage, die nach Abschluss der Baumaßnahmen wieder abgebaut wird. Der Einsatz einer mobilen Betonmischanlage hat sich für die lokale Versorgung und den reibungslosen Bauablauf von Großprojekten stets als die beste Wahl erwiesen. Unabhängig davon sind die Arbeiten für die Umlegung der Stromleitung bei Maulbach. Dort verläuft eine 110-kV-Leitung, deren Masten seitlich versetzt werden müssen, um einen Sicherheitsabstand zur Autobahn zu wahren. Die Umlegung kann erst im Herbst erfolgen, weil etwa ein Hektar Waldfläche zusätzlich eingeschlagen werden muss. Die nächsten Fällungen sind allerdings erst wieder im Winter zulässig.

Noch nicht abgeschlossen sind auch die Arbeiten zur Umlegung der Ferngasleitung »Open Grid« im Bereich des künftigen Ohmtal-Dreiecks zwischen Maulbach und Nieder-Gemünden. Dort muss die Leitung aufwendig unterhalb der A 5 neu verlegt werden. Dabei wird auch ein Tunnelbohrgerät eingesetzt.



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