Die außergewöhnliche und sehr erfolgreiche Sommer-Open-Air-Tournee des Blasorchesters der Freiwilligen Feuerwehr Homberg ging kürzlich mit einem bemerkenswerten Abschlusskonzert in der Halle der Landtechnik Rieß in Maulbach zu Ende. Gastgeber war an diesem noch recht milden Herbstabend die Freiwillige Feuerwehr Maulbach.
Unter dem Motto »Ohne Kunst und Kultur ist es still geworden« hatte das Blasorchester Homberg die Sommertournee rund um Homberg gestartet. Denn für die weiterhin unter Corona-Einschränkungen stehenden Sommermonate mit den daraus resultierenden ungünstigen Bedingungen für den Übungsbetrieb in geschlossenen Räumen hatte sich das Blasorchester, um wieder gemeinsam üben zu können, etwas Besonderes einfallen lassen.
Nach Rücksprache mit den Feuerwehren und Ortsvorstehern rund um Homberg, die man aus organisatorischen Gründen mit ins Boot holte, wurde ein Tourneeplan für einen »Konzertsommer« erstellt. Dazu kamen unter anderem auch noch ein Benefiz-Konzert im Homberger Schlossgarten zugunsten der Flutopfer im Ahrtal, ein Auftritt im Rahmen der RTL-Serie »Bauer-Sucht-Frau« in Holzheim, ein Geburtstagskonzert in Burg-Gemünden und ein Platzkonzert am Homberger Rewe-Markt.
Konzerte schnell ausgebucht
Zum Abschlusskonzert in Maulbach, an dem auch Bürgermeisterin Claudia Blum teilnahm, waren die gastgebenden Feuerwehren und Ortsvorsteher der einzelnen Konzerte eingeladen, denen Hartmut Erkel im Namen des Blasorchesters für die offene Gastfreundschaft und Unterstützung dankte und meinte: »Ihr präsentiert eure Ortsteile, Vereine und auch Firmen, die mit Ehrenamt und viel Engagement unser Musizieren ermöglichten. Nur durch euch haben wir sehr viele Menschen mit unserer Musik erreichen können«.
Vielleicht, so Erkel weiter, sei vom Blasorchester die Planung der Sommertournee »etwas unbekümmert« angegangen worden. Denn mit so viel Zuspruch habe man gar nicht gerechnet. Die Auftrittstmine seien immer schnell gebucht worden. Für die Musikerinnen und Musiker sei es sehr abwechslungsreich gewesen, da man jede Woche in einem anderen Ortsteil zu Gast war.
Und immer ein voll spielfähiges Orchester zur Verfügung zu haben, nannte Erkel die Herausforderung schlechthin. Um stets spielfähig zu sein, sei viel telefoniert, ge-whats-appt und gemailt worden und nicht selten habe der glückliche Zufall, genügend Teilnehmer zu haben, mitgespielt. Aus dieser Personalsituation heraus sei dann während der Sommer-Tournee das Projektorchester »Wald-Holz-Berg« gegründet worden, wie es sich auch in Maulbach präsentierte.
Wie Hartmut Erkel erklärte, handelt es sich dabei um einen lockeren Zusammenschluss von Musikern aus Waldsolms, Stangenrod und Erfurtshausen, Holzheim sowie Butzbach. Als federführend für dieses Projekt nannte Erkel insbesondere Christian Görlach vom MZ Holzheim.
Zum Proben sei man dann schließlich während dieser eigentlich als »Probeabende« vorgesehenen Rundreise überhaupt nicht mehr gekommen. »Es wurde Blasmusik und Schlagermusik zum Besten gegeben und gar manche Zuschauer hielt es nicht mehr auf den Plätzen, sie dirigierten das Orchester oder übernahmen das Mikro zu gekonnten Gesangseinlagen«, berichtet Erkel erfreut.
Und so war es schließlich auch wieder oder gar ganz besonders in Maulbach. Die Stimmung erreichte einen ihrer Höhepunkte, als Hartmut Erkel sowohl Bürgermeisterin Claudia Blum als auch Feuerwehrmitglieder und Ortsvorsteher zum Mitsingen des »Böhmischen Traums« auf die Bühne holte und die Gästeschar mit einstimmte.
Begeistert von den Präsentationen des Orchesters übernahm spontan Matthias Kudla aus Homberg den Taktstock oder animierte zum Mitsingen. Erfreuliches Fazit von Hartmut Erkel: »Die Tour ist geglückt«. Größten Anteil daran habe zweifellos der musikalische Leiter des Blasorchesters Homberg, Jochen Pietzsch.
»Ausnahmslos haben wir überall fröhliche Gesichter gesehen und das alleine war es schon wert«, hebt Erkel erfreut hervor und auch, dass schon vielfach Wünsche nach Wiederholungen an das Blasorchester herangetragen worden seien, und dazu könne er nur sagen: »Das machen wir!« Dank einer spontanen Sammlung konnte Maulbachs Wehrführer und 2. Stellvertretender SBI Jens-Uwe Rieß eine »gut gefüllte Feuerwehrmütze« an das Blasorchester übergeben. Kommentar von Hartmut Erkel dazu: »Offensichtlich ist die Musik gut angekommen«. Ein spontan gebildeter kleiner Chor sorgte zusätzlich für Stimmung.
Während des Konzertabends in Maulbach wurde die Feuerwehr zu einem Einsatz alarmiert, um im Rahmen eines Notfalls den Sportplatz für den landenden Rettungshubschrauber auszuleuchten.