Am vergangenen Sonntag hatten Mitglieder der Christlichen Versammlung (Teil der Brüdergemeinde, einer freien Kirche) während eines laufenden Gottesdienstes in Sellnrod Besuch von der Polizei.
Drei Polizeiautos fuhren vor dem Versammlungshaus in Sellnrod vor, sechs Beamte wollten sodann die Einhaltung der Corona-Regeln überprüfen. Dabei wurde festgestellt, dass sich die Teilnehmer der Gemeinde an alle Vorgaben der Corona-Verordnungen gehalten haben. Obwohl keine Mängel festgestellt wurden, wurde die Stunde seitens der Polizei abgebrochen und ein Verbot für die Abendstunde ausgesprochen. »Wir sollten mit dem Gesundheitsamt über die Regeln sprechen«, sagte Matthias Herrmann zu dem Vorfall.
Gemeindestunden sind angemeldet
Während der Rücksprache mit dem Gesundheitsamt am Folgetag, dem Montag, wurde der Gemeinde dann ebenfalls bescheinigt, dass sie sich an die Corona-Verordnungen halte und sich auch weiterhin in gewohnter Weise versammeln darf. Seit dem 22. Januar sind die Gemeindestunden beim Ordnungsamt der Gemeinde Mücke anzumelden, auch diese Vorgabe werde eingehalten, wurde erläutert.
Die Mitglieder der Christlichen Versammlung, darunter rund zwölf Familien aus dem Vogelsberg und darüber hinaus etwa zehn aus dem benachbarten Kreis Gießen, halten immer sonntags einen Gottesdienst ab. Dieser wurde in Corona-Zeiten auf verschiedene Gruppen morgens und abends aufgeteilt.
Bei den Mitgliedern hat der Einsatz einige Verwunderung ausgelöst. »Wir wissen nicht, wer die Polizei gerufen hat. Aber vielleicht können wir in Zukunft bei Verdacht auf ein Fehlverhalten unserer Gemeinde dies ohne Polizei klären. Solche Einsätze sind unschön, sie kosten Zeit und Geld. Sollten noch Fragen vorhanden sein, dann können Sie mich gerne ansprechen«, sagt Matthias Herrmann.