29. Oktober 2019, 21:17 Uhr

Streichzartes Musikerlebnis

29. Oktober 2019, 21:17 Uhr
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Von Jutta Schuett-Frank
Die Gesangvereinigung »Mücker Stimmen« und die Streicher des Kammerorchesters des Heeresmusikkorps 2 der Bundeswehr. (Foto: sf)

Mücke-Nieder-Ohmen (sf). Zu einer fantastischen Konzertmatinee mit Musikerinnen und Musikern aus Nah und Fern wurde ein Abend, zu dem die Vereinigung »Mücker Stimmen« unter der Leitung von Stefan Spielberger in die Peter-und-Paul-Kirche in Nieder-Ohmen eingeladen hatte. Anlässlich des 33. Geburtstags des Kammerorchesters des Heeresmusikkorps 2 der Bundeswehr gab es unter der Leitung von Michael Durner ein meisterhaftes Konzert.

Neben den zum Teil weit angereisten Musikerinnen und Musikern, die auch in ARD-Rundfunkorchestern und in weiteren namhaften Orchestern tätig sind, waren die Chöre »Mücker Stimmen« und »Sine Nomine« unter der Leitung von Stefan Spielberger zu hören. Als besonderer Gast wurde der eigens aus Bonn angereiste ehemalige Leiter des Heeresmusikkorps 2 und Experte für deutsche Militärmusik, Dr. Bernhard Höfele, begrüßt. Die perfekt abgestimmten Chor- und Orchesterstücke und die solistischen Beiträge von Michael Durner an der Violine und Carsten Jaspert am Cello faszinierten das Publikum und lösten einen Sturm der Begeisterung aus.

Pfarrer Nils Schellhaas begrüßte zu Beginn die Konzertgäste sowie die Musiker und gedachte eines schwerkranken und eines tödlich verunglückten Musikers aus den Reihen des Kammerorchesters und entzündete für beide eine Kerze am Altar.

Hebräische Klänge

Stefan Spielberger führte durch das Konzert, das von den »Mücker Stimmen« mit Klängen von Jean Sibelius eröffnet worden war. Das Lied »A Song of Peace« sei die heimliche finnische Nationalhymne, so Pfarrer Schellhaas. Das Kammerorchester erfreute mit dem Concerto Grosso von Wassenaer, gefolgt vom Rondo Capriccioso von Camille Saint-Saëns mit dem Solisten Michael Durner vom bayerischen Staatsorchester.

Hebräische Klänge erfüllten dann die Nieder-Ohmener Kirche, als die »Mücker Stimmen« El Haderech sangen. Das jüdische Gebet Kol Nidrei, das zum Vorabend des höchsten jüdischen Feiertags, Jom Kippur, gehört, wurde einst von Max Bruch komponiert. Carsten Jaspert von der Radiophilharmonie des NDR trat mit dem Kammerorchester zu diesem Stück und dem Svyati von John Tavener aus den 1990er Jahren als Cello-Solist auf. Zu diesem zeitgenössischen Stück wurde er vom Chor »Sine Nomine« aus Friedberg begleitet, der auch das Stück »Blessing of Aaron« vortrug.

Die Schwingen des Erzengels Gabriel waren förmlich zu hören, als die beiden Chöre gemeinsam mit dem Orchester das Ave Maria von Giulio Caccini zu Gehör brachten.

Nach der Suite »Aus Holbergs Zeit« in G-Dur von Edvard Grieg sprach Pfarrer Schellhaas den Segen. Als Schluss des Konzerts erklang das Ave Verum Corpus von Mozart. Der tosende Applaus galt den Musikern des Kammerorchesters und beiden Chören, die allesamt ohne Gage aufgetreten waren.



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