30. September 2018, 18:47 Uhr

»Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts«

30. September 2018, 18:47 Uhr
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Aus der Redaktion

In diesem Jahr jährt sich das Ende des Ersten Weltkriegs zum 100. Mal. Eine Ausstellung des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge ist vom 1. bis zum 12. Oktober im Eingangsbereich der Fest- und Sporthalle in Ruhlkirchen zu sehen. Sie ist an Werktagen vormittags von 9 bis 11 Uhr und nach Vereinbarung mit der Verwaltung (Tel. 0 66 31 / 918050 zugänglich. »Vor hundert Jahren endete die Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts. Seither ist vieles in Vergessenheit geraten. Der Erhalt der Union und des Friedens in Europa ist jedoch heute aktueller denn je«, erläutert Bürgermeister Dietmar Krist den Anlass, die Ausstellung nach Antrifttal zu holen.

»Eine so lange Friedensperiode hat es in den Jahrhunderten vor dem Ende der beiden Weltkriege nie gegeben. Friede ist nicht selbstverständlich, daher sollte man sich umfassend mit der Geschichte Europas befassen, um sich dessen bewusst zu werden.« Der Mord an Großherzog Franz Ferdinand, dem österreichischen Thronfolger, hat wie beim Dominoeffekt einen bis dahin unvorstellbaren Krieg der Massen mit Millionen von Toten entfesselt.

In der Folge dieser ersten weltumspannend und total geführten militärischen Auseinandersetzung ist auch die Zivilgesellschaft massiv betroffen gewesen, sind Staats- und Gesellschaftssysteme ins Wanken geraten oder untergegangen. In der Nachkriegszeit, die eigentlich nur eine Zwischenkriegszeit darstellt, sei Europa durch die Pariser Vorortverträge (Versailles, Trianon, Sèvres unter anderem) neu geordnet, aber nicht wirklich befriedet worden.

Die politischen Lager – links und rechts der politischen Mitte – radikalisierten sich in vielen Nationalstaaten. Die daraus resultierenden, gegensätzlichen Weltanschauungen ebneten maßgeblich den Weg in den 2. Weltkrieg. die Ausstellung versucht, den politischen Weg in den Krieg, die wesentlichen militärischen Ereignisse, das Schicksal der Soldaten und der Bevölkerung an der sogenannten Heimatfront darzustellen.

Dabei liegt der Schwerpunkt nicht, wie oft üblich, ausschließlich auf der Westfront, es wird versucht, eine gesamteuropäische Sicht einschließlich Ost- und Südosteuropas und der Ereignisse im Nahen Osten zu bekommen. Bis heute sind die Folgen des vier Jahre andauernden Krieges spürbar: Konflikte im Nahen Osten, der Türkei, aber auch auf dem Balkan und in der Ukraine, sind ohne den Einblick in die Zusammenhänge und die Ergebnisse des Ersten Weltkrieges nicht zu verstehen.



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