04. August 2019, 18:41 Uhr

Kontrastreiches Finale der Basilika-Konzerte

04. August 2019, 18:41 Uhr
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Von Sascha Jouini

Wie bereits zuvor bei der Frankfurter Celloklasse standen zum Abschluss der Basilika-Konzerte am Sonntag auf dem Schiffenberg Streichinstrumente im Fokus. In der voll besetzten romanischen Kirche präsentierte das Duo Alexej Barchevitch (Violine) und Claudia Schwarze-Nolte (Cello) Werke vom Barock über die Romantik bis zur Moderne. Ansprechend geriet eingangs Arcangelo Corellis Sonate e-Moll op. 5 Nr. 8. Die zuweilen ein wenig durchdringende Tongebung des Violinisten war von hoher Leuchtkraft. Besonders gefiel der nuancierte Vortrag bei der Sarabande.

Noch deutlich besser lag dem Duo die virtuos-romantische »Passacaglia nach einem Thema von Georg Friedrich Händel« des norwegischen Komponisten Johan Halvorsen. Die Variationen gelangen sehr kontrastreich - von zarten Ruhepunkten bis hin zu raschen, das spielerische Moment unterstreichenden Teilen. In großer Leichtigkeit kamen Effekte wie das Springbogenspiel daher. Dabei steigerten sich Barchevitch und Schwarze-Nolte regelrecht in einen musikalischen Rausch.

Bei Maurice Ravels Sonate »A la mémoire de Claude Debussy« überzeugte vor allem der zweite Satz mit auf den Punkt gebrachten grotesken Zügen. Die Musik mutete hier ungemein hitzig an. Von bedrückender Schwere war die resignative Sphäre im langsamen dritten Satz. In Bann zu ziehen vermochte auch das trotzige, folkloristisch geprägte Finale, das energischem Aufbäumen gegen die Trostlosigkeit gleichkam.

Ein bereicherndes Erlebnis bot überdies Zoltán Kodálys Duo op. 7. Rhythmisch ostinate Elemente, sehnsuchtsvolle Melodien und klanglich schroffe Spitzen verbanden sich darin zu einem großen Ganzen. Lebhaft vermittelten die Künstler den modernen Stil und spürten inspiriert den Gemütszuständen zwischen Wehklagen, innerer Zerrissenheit und Wut nach. Für den kräftigen Beifall dankten sie mit einer Choral-Zugabe von Béla Bartók.



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