Ulrichstein-Ober-Seibertenrod (sf). In der Küche der Familie Hayde da ging es dieser Tage rund. Es wurden dort 110 Portionen der Vogelsberger Spezialität »Beulches« gekocht, natürlich zum Mitnehmen, also »Beulches to go.« Die ganze Aktion galt noch einem guten Zweck. Jürgen und Irene Hayde sowie Inge Stamm schälten Kartoffeln, rieben sie, schnitten Speck und Lauch, schälten große Mengen an Zwiebeln, kurzum: Sie hatten alle Hände voll zu tun.
Nachdem die Idee geboren war, Beulches mit einer Speck-Zwiebel-Soße und Gulasch für einen guten Zweck zu kochen, hatte man kurzerhand die Ober-Seibertenröder Bürger per Handzetteln informiert. Es lief alles wie am Schnürchen. Die Beulches wurden auf dem Hof in einem alten Wurstkessel gekocht und noch heiß abgegeben. Klar war, dass man das Gericht nur in die mitgebrachten Gefäße der Gäste füllte und jeder den Sicherheitsabstand einhielt, bezahlte und wieder nach Hause ging.
»Wir hätten noch viele Portionen verkaufen können«, so Inge Stamm »aber irgendwann muss man einfach sagen, es ist gut«. Die drei Aktiven hatten sogar noch ein Weihnachtsdessert gezaubert, welches ebenfalls zum Mittnehmen angeboten wurde.
Jürgen Hayde war für das Gulasch zuständig und ansonsten unterstützte er die Damen als »Laufbursche«. »Es war absolut kein Stress und hat es viel Spaß gemacht«, so Irene Hayde. Geschmeckt hat es allen, denn das bewährte Team kocht auch immer für den Obst- und Gartenbauverein. Die Truppe erwirtschaftete nach Abzug der Kosten einen Erlös von 930 Euro. Ihre Arbeitskraft stellten sie ehrenamtlich zur Verfügung.
Dieser Betrag wurde gesplittet: 465 Euro gingen an die Lebenshilfe Altenschlirf. Seit über 30 Jahren bietet die Gemeinschaft im Vogelsberg Wohn- und Arbeitsraum für Menschen mit und ohne Behinderung. Mittlerweile arbeiten rund 340 Menschen an drei Standorten in den Dörfern Altenschlirf, Schlechtenwegen und Stockhausen. Die anderen 465 Euro gingen an den Verein »Kinderherzen heilen«. Vorstandsmitglied Simone Loch vom Verein bedankte sich für die Spende. Zumal in diesem Jahr kaum Spendengelder eingegangen sind und der Verein Kosten hat.
Um das Krankenhauspersonal nicht zu sehr zu binden, hat der Verein beispielsweise Erzieher eingestellt und es gibt die sogenannten Elternzimmern.