Gießen (seg). Gelber Helm, gelbes Hemd und gelbe Aufkleber am Fahrrad - die neue Fahrradstreife des Ordnungsamtes ist gut zu erkennen. Und gut zu erkennen, sollen die Ordnungspolizisten auch sein. »Wir erhoffen uns durch die Fahrradstreife mehr Präsenz«, sagt Bürgermeister Peter Neidel. Die Ordnungspolizisten auf E-Bikes können in kürzerer Zeit einen größeren Bereich der Innenstadt abdecken als eine Fußstreife, erklärt Neidel. Im Vergleich zu einer Autostreife können sie auch leichter in bestimmte Gebiete fahren, wie zum Beispiel an der Lahnaue oder dem Schwanenteich.
6 000 Euro habe die Stadt dafür bezahlt, sagt Carsten Trittin, Abteilungsleiter der Ordnungspolizei. Das seien die Kosten für die beiden E-Bikes, die Helme, die Reflektoren und die Fahrrad-Kleidung. Laut Trittin werden zwei bis vier Mitarbeiter der Ordnungspolizei, die sich freiwillig gemeldet haben, die Räder fahren. Es sei geplant, dass die Fahrradstreife andere Streifen nicht ersetzen, sondern ergänzen soll. Ob und wie genau das geschehe, hänge aber auch vom Wetter oder der konkreten Einsatzsituation ab, sagt Trittin.
Neidel ergänzt, dass die Fahrradstreife ein Testlauf sei. »Wir wollen schauen, wie effektiv die Streife im Alltag ist.« Für Fahrräder mit Elektromotor und gegen konventionelle Räder habe man sich wegen der Länge der Arbeitsschichten entschieden, sagt der Dezernent.
Außerdem kann man mit dem Elektromotor einfacher jemandem hinterherfahren. Ein weiterer Vorteil der Fahrradstreife sei, dass die Ordnungspolizisten auf Augenhöhe mit anderen Fußgängern und Fahrradfahrern reden können. »Das ist einfach eine andere Kommunikation, als aus dem Auto heraus.«
Außerdem werden die Ordnungspolizisten jetzt aus erster Hand die Radwege der Stadt erleben können. Einen extra Auftrag, dabei nach Verkehrssündern auf Fahrrädern zu suchen, gebe es aber nicht, betont Trittin.