»Delta – November – Five – Sierra – Whisky – Lima«. – Planen die elf Beuerner Pfadfinder vom Stamm »Wikinger« eine baldige Reise in die mexikanische Sierra Nevada mit Abstecher in die peruanische Hauptstadt, per Deltagleiter und mit Whisky an Bord? Es bedarf schon einiger Zeit, bis man sich ein wenig mit dem Treiben von Amateurfunkern vertraut gemacht hat und begreift, dass es sich bei der Wörterfolge nicht um eine Reiseabsicht der Pfadfindergruppe handelt, sondern um ein persönliches Rufzeichen (DN5SWL), mit dem sich der Funker im Äther ausweist und Kontakt zu anderen aufnimmt.
Dass diese Form des partnerschaftlichen Austauschs eine Reihe neuer und interessanter Erfahrungen bereithält, konnten die Beuerner Wikinger inzwischen zum zweiten Mal erleben. Zu verdanken ist dies dem Lahnfunk-Hilfsdienst aus Steinbach und den Amateurfunkern aus Wetzlar, deren Einladung von der Pfadfindergruppe gerne angenommen wurde.
Unter fachlicher Anleitung der Amateurfunker gelang es den Jugendlichen recht bald, ihren »CQ«-Ruf (allgemeiner Anruf) auf Kurzwelle und UKW in den Äther zu schicken und Kontakte mit Stationen unter anderem in Neuseeland, den USA und Russland aufzunehmen. Im Übrigen lernten sie viel über die Technik des Funkens und eine weitere Leidenschaft der Amateurfunker – das Basteln. So werden vor allem unter Einsatz des Lötkolbens viele Geräte selbst hergestellt oder fortwährend verbessert. Die Pfadfinder durften sich an diesem Wochenende einen kleinen Morsepiepser aus Lautsprecher, Widerständen und Transistoren löten und anschließend das Morsen erproben, um zumindest den eigenen Namen in dieser Funktechnik flüssig übermitteln zu können.