Im Pferdestall des Hungener Schlosses wurde am Samstagnachmittag eine Ausstellung mit Werken der hessischen Künstlerin Martina Kügler eröffnet. Eingeladen hatte der Freundeskreis Schloss Hungen. Der Sammler, Autor und Herausgeber Hans-Jürgen Döpp hielt die Laudatio.
Mit dabei waren Kristina Hofmann, Christa Schell und Ann Reder vom »Freundeskreis Martina Kügler«, die sich teilweise aus deren Städel-Zeit kennen und mit der Künstlerin befreundet waren. Die gelernte Farblithografin Martina Kügler war nicht nur eine grandiose Zeichnerin, sondern auch Malerin und Poetin. Seit den 1980er Jahren hat sie neben ihren vielen Zeichnungen auch unzählige Werke auf Leinwand in Öl und Aquarell gemalt sowie viel geschrieben über »Tiere in Menschen- und Menschen in Tiergestalt« – über eine »Welt nackter Personen, die sich ineinander verhaken, verschlingen und verbeißen«.. Sie starb 2017 im Alter von 72 Jahren in Frankfurt/Main.
Mit dem Zitat »Ein guter Maler ist inwendig voller Figur, und wenn er ewig leben könnte, hätte er aus den inneren Ideen, von denen Plato schreibt, immer etwas Neues durch die Werke auszugießen« zitierte Rudolf Welter vom Freundeskreis Schloss Hungen den Maler, Grafiker und Kunstschriftsteller Albrecht Dürer. Er wies auf die umfangreichen Werke von Kügler hin (rund 30 000), von denen nun einige im Pferdestall des Hungener Schlosses ausgestellt sind.
Martina Kügler wurde am 14. Juli 1945 im schlesischen Schreiberhau geboren. 1949 kam sie mit ihren Eltern nach Frankfurt/Main. 1963 bis 1966 wurde sie als Farblithografin ausgebildet. Sie studierte von 1966 bis 1972 an der Städelschule bei Johann Georg Geyger und Karl Bohrmann (Malerei, Zeichnung, Collage). Die Künstlerin lebte und arbeitete in Frankfurt bis zu ihrem Tod am 9. Dezember 2017. (Foto: kjg)
Die Ausstellung in Hungen umfasst neben einer kleineren Auswahl Zeichnungen überwiegend figürliche und abstrakte Malerei. Geöffnet von Karsamstag bis Ostermontag (20. bis 22. April) von 15 bis 18 Uhr.