Ein Brand während des Gottesdienstes in einer voll besetzten Kirche. Dies war ein Szenario, dass sich am Samstag in Großen-Buseck zum Glück nur als Übung herausstellte. Kirchengemeinde und Feuerwehr kooperierten, um die Jahresabschlussübung möglichst kreativ zu gestalten.
Ein Gottesdienst mit fast einhundert Besuchern, eine kurze Unachtsamkeit des Pfarrers, eine umstürzende Kerze entzündet das Material auf dem Altar. Das war ein Mischung, die die Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Großen-Buseck vor einige Herausforderungen stellte. Denn neben dem Löschangriff mussten gleich mehrere vermisste Personen aus der völlig verrauchten Kirche gerettet werden - darunter auch ein Vater mit Kleinkind, der sich vor dem Feuer in den Turmbereich der Kirche geflüchtet hatte. Zur Rettung des Kindes aus einem Dachfenster kam die Drehleiter zum Einsatz. Hier gab es auch schon das erste Problem: Denn die Länge der ausgefahrenen Leiter reichte zwar aus, um das Kind (im Übrigen nur eine Puppe) wohlbehalten in die Arme eines Feuerwehrmannes zu übergeben, aber für den Vater konnte der Korb nicht nah genug an das Fenster gefahren werden. Dieser wurde dann durch das Kirchengebäude gerettet. Nach rund einer Stunde hieß es »Einsatzende«.
Der Ablauf selbst gestaltete sich nach Wertung des stellvertretenden Wehrführers André Mattern als voller Erfolg: »Alle Übungsziele wurden zur vollen Zufriedenheit erfüllt«, meinte er nach Abschluss der Übung. Ganz reibungslos lief es aber nicht: So vergaßen die zuerst eintreffenden Einsatzkräfte ein Auge auf Pfarrer Jürgen Kuhn zu werfen, nachdem dieser ihnen die Situation geschildert hatte. In einem unbeobachteten Moment lief der Pfarrer zurück in die verrauchte Kirche - eine durchaus realistische Panikreaktion. Jedoch will man solche Fehler auch bei Übungen herausfinden und ausmerzen, damit sie im Ernstfall eben nicht passieren. »Die Menschenrettung und der Löschangriff wurden schnell und innerhalb der gesetzten Zeiten absolviert«, berichtete Mattern abschließend. Der Besondere Dank der Einsatzabteilung ging an die Kirchengemeinde, die die Kirche und auch Komparsen zur Verfügung stellte, um die Übung möglichst realitätsnah zu gestalten.