Gemeinsam für die Energiewende - unter diesem Motto hatte das Deutsche Energieberater-Netzwerk (DEN) nach Buseck eingeladen. Hauptthemen waren das Klimapaket der Bundesregierung und die hessische Klimaschutzpolitik. Das Treffen organisiert hatte der hessische Landesvorsitzende des Energieberater-Netzwerkes, Holger Lorenz aus Buseck.
Das Klimapaket reicht nach Ansicht der Energieberater nicht aus. Sollten keine weiteren Maßnahmen zur Senkung des Ausstoßes der Treibhausgase erfolgen, werde Deutschland an den ausgegebenen Klimazielen »krachend scheitern«, sagte Hermann J. Dannecker, Vorsitzender des deutschen Energieberater-Netzwerkes. Bei vielen Punkten des Paketes seien deutliche Nachbesserungen erforderlich.
Erste Zeichen setzen
In einer Podiumsdiskussion forderten auch Staatssekretär Jens Deutschendorf vom hessischen Wirtschaftsministerium, die Gießener Landrätin Anita Schneider und der Busecker Bürgermeister Dirk Haas weitere Schritte. Die Politiker zeigten auf, welche Maßnahmen in den vergangenen Jahren bereits in ihren Zuständigkeitsbereichen eingeleitet wurden. Besonders kritisierten die Politiker den zum Einstieg festgelegten Preis von 10 Euro für den Ausstoß von einer Tonne CO2, der Betrag sei viel zu gering. Gerade jetzt zum Start des Maßnahmenpaketes sei es wichtig, erste Zeichen zu setzen, sagte Dannecker.
Kritisch bewertet wurde auch die Festlegung, dass ab 2026 keine neuen Ölheizungen mehr eingebaut werden dürfen. »Wie sollen die Menschen dann in Orten heizen, die keinerlei Infrastruktur wie Gas- oder Fernleitungen haben«, fragte Landrätin Schneider. Eine Lösung für solche Probleme könnten Energieinseln sein, schlugen mehrere hessische Energieberater vor. In Hessen und Rheinland-Pfalz gebe es bereits gute Beispiele. Dort hätten Anwohner etwa mit gemeinsam errichteten Blockheizkraftwerken eine autarke Wärmeversorgung aufgebaut.
Die Landrätin forderte außerdem neue Gewerbekonzepte, um die Ressource Grünfläche zu schonen, was bei den DEN-Mitgliedern sehr positiv aufgenommen wurde.