24. September 2021, 21:16 Uhr

Facebook für Parteien erste Adresse

Die Corona-Pandemie hat den Wahlkampf verändert. Online-Angebote sind für die Parteien nochmals deutlich wichtiger geworden. Wie bedeutsam der digitale Wahlkampf bei dieser Bundestagswahl ist, zeigen die Antworten auf unsere Anfragen bei den Parteien, die im hessischen Landtag vertreten sind.
24. September 2021, 21:16 Uhr
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Aus der Redaktion
Die hessischen Landtagsparteien in den sozialen Medien: Die meisten Abonnenten haben alle jeweils auf Facebook - dort liegt die AfD vorn, auf Instagram sind es die Grünen. SCREENSHOTS/COLLAGE: JAN TRIESELMANN

Alle Parteien betonen, wie umfangreich und vielfältig sie digital auftreten. Im Fokus stehen dabei vor allem die sozialen Netzwerke Facebook und Instagram. Ein Überblick:

CDU: Die CDU nutzt ihre Kanäle auf Facebook und Instagram für den Bundestags-Wahlkampf. Beiträge gibt es jeweils mindestens einmal täglich. Zielgruppe seien vor allem die Menschen, die »nicht im seitenstarken Wahlprogramm auf der Homepage lesen«, wie die Partei mitteilt. Ihre übergeordneten Themen Zukunft, Digitalisierung, Sicherheit und Familie präsentiert sie in kurzen Beiträgen mit Text und Bildern.

Dabei hat die CDU Themenwochen gestaltet, in denen sie täglich einen zentralen Punkt aus ihrem »Programm für Stabilität und Erneuerung« über Facebook und Instagram veröffentlicht. Zusätzlich stellt sie jeden Samstag und Sonntag einen ihrer 22 Direktkandidaten in einem Video vor. Auf cduinhessen.de kann man sich über die CDU informieren und das Wahlprogramm von CDU und CSU lesen.

Die Grünen: Die Grünen sind auf Facebook, Instagram und Twitter vertreten. Beiträge laden sie dort jeweils in der Regel täglich hoch, teils aber auch in unregelmäßigen Abständen. Wie bei den meisten anderen Parteien auch, sind Kommentare überall freigeschaltet. Thematisiert werden die Schwerpunkte der hessischen Grünen: »klimagerechter Wohlstand, ein gutes Leben auf dem Land und in der Stadt, Familien und Kinder, soziale Sicherung und eine Welt mit einem handlungsfähigen Europa, als Garant für Menschenrechte, Freiheit und Demokratie, soziale und ökologische Standards«.

Wichtige Informationen sind auch auf der Webseite gruene-hessen.de abrufbar, teilt die Partei mit. Interessierte können sich außerdem anmelden, um Neuigkeiten des Bundesverbands via E-Mail zu erhalten.

SPD: Auch die hessische SPD nutzt vorrangig Facebook und Instagram. Neues lädt sie in der Regel einmal täglich hoch. Die Interaktion mit den Menschen sei auf beiden Plattformen gleich hoch. Die Unterscheidung liege in der Zielgruppe, die dürfte auf Facebook älter sein.

Auf beiden Kanälen, denen der Unterbezirke und der Direktkandidaten, präsentiert sie Themen der bundesweiten Kampagne »Respekt, Zukunft, Europa«: stabile Renten, ein gutes Gesundheitssystem und Pflege, ein Mindestlohn von 12 Euro, Kampf gegen Armut, Chancengleichheit, Klimawandel, mehr bezahlbarer Wohnraum und Digitalisierung. Es gibt digitale Bürgersprechstunden, Wahlwerbevideos, Live-Formate und Vorstellungen des Zukunftsprogrammes. Infos auf zukunftfuerdich.de und spd-hessen.de .

AfD: Neben ihrer Webseite afd-hessen.de ist die AfD auf Facebook, Twitter, Instagram und Youtube. Auf Facebook lädt sie meist täglich Beiträge hoch, auf Instagram nur alle zwei bis drei Wochen. Die neuesten Beiträge auf Twitter und Youtube liegen mehrere Tage beziehungsweise Wochen zurück. Kommentare sind überall erlaubt, mit Ausnahme von Instagram.

Das Informationsangebot sei »für alle Altersgruppen identisch«. Für Jüngere böten sich Podcast, Videos und das vertonte Wahlprogramm an, die es im Internet neben Themen-Seiten, Wahlplakaten und Informations-Faltblättern gibt. Als für sie besonders wichtige Themen nennt die hessische AfD Wirtschaft und Arbeit, Steuern und Abgaben, Asyl und Einwanderung, innere Sicherheit, Rente und Soziales, Euro und Euro-Rettung, Familie und Kinder, Umwelt und Energie.

FDP: Kanäle der FDP Hessen gibt es auf Facebook, Twitter, Instagram und Youtube. »Wir wachsen auf Instagram derzeit am stärksten, die größte Reichweite haben wir bei Facebook«, teilt die Partei mit. Bei allen sozialen Netzwerken gibt es nahezu täglich neue Beiträge.

Eigenen Angaben zufolge will die hessische FDP abwechslungsreich kommunizieren, sowohl in klassischen Beiträgen und Videos sowie Live-Formaten auf Instagram und Facebook zu speziellen Anlässen. Zudem gebe es einmal im Monat ein digitales Veranstaltungsformat der Liberalen, bei dem Interessierte aktuelle Themen mit Politikern diskutieren können.

Die Webseite fdp-hessen.de zeigt laut FDP ihre Schwerpunktthemen: Freiheit, Bildung, Eigenverantwortung, Wirtschaft, soziale Marktwirtschaft und Innovation.

Die Linke: Die Linke informiert laut eigenen Angaben bei Facebook, Instagram, Youtube, Twitter und Telegram über aktuelle Themen. Die größte Reichweite generiere sie über Facebook. Nahezu täglich lädt sie neue Beiträge hoch, auf Youtube ist aber nur selten Neues zu sehen. »Gerade die sozialen Medien dienen dazu, politische Inhalte mit Bildern kurz zusammengefasst verständlich zu machen«, erklärt die Linke.

Präsentiert werden die Themen bezahlbares Wohnen, Klimaschutz, ein Mindestlohn von 13 Euro, bessere Arbeitsbedingungen in der Pflege, der Kampf gegen rechts, bessere Renten und Umverteilung des Reichtums in Form von Text-Bild-Kombinationen, grafischen Darstellungen und Videos. Auf die-linke-hessen.de bietet sie das Wahlprogramm und die Landesliste an. Zudem gibt es einen Newsletter.

Fazit: Die hessischen Landtagsparteien nutzen die sozialen Medien dazu, möglichst viele Informationen kompakt und schnell zu transportieren. Außerdem bieten sie den Menschen über die Kommentar-Funktion einen einfachen Weg, um mit den Parteien in Kontakt zu treten.

Auffällig ist, dass die sechs Landtagsparteien ihre Internet-Seiten deutlich weniger bewerben als die Kanäle in den sozialen Medien. Die Internet-Seiten dienen in der Regel Informationszwecken über das Wahlprogramm und der Vorstellung der Direktkandidaten.



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